Menschen haben mehr Angst vor Klimawandel als vor Terror

Auch in Deutschland sorgt man sich ebenfalls um den Klimawandel.
Auch in Deutschland sorgt man sich ebenfalls um den Klimawandel.REUTERS
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Was ist die größte Bedrohung weltweit? Die Furcht vor dem Klimawandel wächst ebenso wie die Angst vor einem wachsenden Einfluss der USA, zeigt eine Umfrage des Pew Research Center.

Was sehen Menschen auf der ganzen Welt als größte Bedrohung an? Dieser Frage ging das Washingtoner Pew Research Center nach. Die Meinungsforscher gaben den 27.000 befragten Menschen aus 26 Ländern allerdings ein paar Auswahlmöglichkeiten: Klimawandel, Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Cyberattacken, das nordkoreanische Atomprogramm, der Zustand der Weltwirtschaft oder der Einfluss der Großmächte USA, China und Russland.

Wenig überraschend: die Antwort hängt vom Wohnort der Befragten ab. Vielleicht etwas mehr überraschend: in absoluten Zahlen ist die Angst vor dem Klimawandel weltweit am größten. 67 Prozent der Teilnehmer sehen diesen als größte Bedrohung an. Das ist ein Anstieg um elf Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Befragung im Jahr 2013. Knapp dahinter auf Platz zwei: die Angst vor dem IS mit 62 Prozent.

Kleiner ist die Sorge derzeit über das nordkoreanische Atomprogramm. Nicht einmal in Südkorea schafft es dieses Thema in die zwei meistgenannten Antworten (auch dort: der Klimawandel) Aber immer noch die Hälfte der Befragten nennt den Konflikt mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un als bedrohlich. Auch wenn andere Sorgen möglicherweise stärker sind: 2013 hat noch weniger als die Hälfte der Befragten befürchtet, dass Nordkoreas Atomprogramm eine Bedrohung sei. Ein Wert, der mittlerweile im Länderdurchschnitt auf 55 Prozent gestiegen ist.

Auch die Sorge vor Cyberattacken ist gewachsen: von 54 Prozent im Vorjahr auf nun 61 Prozent. Für Österreich hat das Umfrageinstitut keine Zahlen erhoben. Was sehen Sie als Bedrohung für Österreich?

Verschiebung der Ängste: Die USA als Bedrohung

In den USA, wo alle zur Wahl stehenden Faktoren im politischen Alltag eine Rolle spielen, wird die Angst vor Cyberangriffen aus anderen Nationen als zentrale Bedrohung empfunden. Die Sorge vor zu großer Macht und zu großem Einfluss der USA ist hingegen weltweit wieder gestiegen. In zehn Ländern wird die Macht der USA als größere Bedrohung für das eigene Land gesehen. 64 Prozent der Befragten in Mexiko sehen das so. Und auch in Deutschland werden die USA als Bedrohung gesehen: zwar nicht in den meist-genannten Antworten, aber mit 49 Prozent von rund jedem zweiten - um 30 Prozentpunkte mehr im Fünf-Jahres-Vergleich.

China gilt weltweit als weniger bedrohlich, wenn auch in Südkorea, Japan, auf den Philippinen, Australien und in den USA häufig genannt.

In Europa und Südamerika ist der sorgenvolle Blick auf den Klimawandel besonders ausgeprägt. In Frankreich ist dieser Wert seit 2013 etwa um 29 Prozentpunkte gestiegen ("geschlagen" diesmal nur vor der Angst vor dem IS mit 87 Prozent), in Mexiko um 28 Prozentpunkte. In Ungarn, Schweden, Großbritannien und Spanien ist die Bedrohung Klimawandel die meist genannte. In Polen wird die Bedrohung Russlands am stärksten wahrgenommen (65%) - vor dem IS (59%) und dem Klimawandel (55%).

>> Die Zusammenfassung der Umfrage des Pew Research Centers

(Red.)

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