Strabag ist am Peak angelangt

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Der Konzern hat die Bauleistung stark gesteigert, der Auftragsstand stagniert aber nahezu.

Wien. Die Strabag, Österreichs größter Baukonzern, ist auch 2018 kräftig gewachsen, rechnet aber für 2019 mit keiner weiteren Expansion. Voriges Jahr kletterte die Bauproduktion um zwölf Prozent von 14,6 auf 16,3 Mrd. Euro – stärker als 2017 –, so das Unternehmen am Dienstag. Der Auftragspolster wuchs im Jahresabstand aber nur um zwei Prozent von 16,6 auf 16,9 Mrd. Euro, 2017 waren es plus zwölf Prozent gewesen.

2018 sei für die Strabag SE das dritte Rekordjahr in Folge gewesen, so CEO Thomas Birtel, und die hohe Drehzahl der Bauwirtschaft sollte auch 2019 anhalten. Doch sei durch das schon hohe Niveau vorerst kein weiteres Wachstum zu erwarten, wird betont. Für heuer wird mit einem leichten Leistungsrückgang um zwei Prozent auf rund 16,0 Mrd. Euro gerechnet. Im Vergleich zur ursprünglichen Planung fürs Vorjahr 2018 entspreche dies jedoch einer Erhöhung um eine Milliarde Euro.

Konjunktur und Kostendruck

Im Gesamtjahr 2018 werde die operative Ebit-Marge die Erwartung von „mindestens 3,3 Prozent“ erfüllen – aber ohne Einbeziehung des nicht operativen Aufwertungsgewinns, der sich 2018 einmalig im Rahmen der Vollkonsolidierung einer Konzessionsgesellschaft ergebe. Auch für 2019 gehe man von mindestens 3,3 Prozent aus.

Die konjunkturell gute Lage in den großen geografischen Märkten des Konzerns sollte sich 2019 fortsetzen, heißt es. Es steige aber auch, durch die anhaltend starke Nachfrage am Bau, der Kostendruck bei den Leistungen der Subunternehmer, beim Personal und den Baustoffen. Daher sei ein weiteres Wachstum der Margen nicht ohne Weiteres anzunehmen.

Die Ergebnisprognose basiere auf der Erwartung weiter positiver Ergebnisbeiträge von Property und Facility Management, Immobilien-Development und Infrastruktur-Development – und dass große Risken etwa im Tunnelbau nicht gleichzeitig schlagend werden. Die Strabag-Mitarbeiterzahl wuchs 2018 um vier Prozent auf 75.460.

Großauftrag aus Chile

Voriges Jahr sei die Leistung insbesondere wetterbedingt noch höher gewesen als erwartet. Zu dem Anstieg hätten Zuwächse in allen wesentlichen Märkten des Konzerns beigetragen. Die Füllung des Orderbuchs sei wesentlich der Auftragserweiterung beim Tunnelbauprojekt Alto Maipo in Chile, mit einem Volumen im dreistelligen Millionenbereich, geschuldet. Am 29. April legt die Strabag den Jahresbericht 2018 vor. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.02.2019)

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