Das finale Duell um den Titel der WM-Königin

Petra Vlhová wirbelte bei der WM in ?re bereits tüchtig Schnee auf, zuletzt gewann sie den RTL.
Petra Vlhová wirbelte bei der WM in ?re bereits tüchtig Schnee auf, zuletzt gewann sie den RTL.(c) REUTERS (CHRISTIAN HARTMANN)
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Die Ski-WM in Åre endet mit einem Dreikampf: Shiffrin, Vlhová, Holdener – wer gewinnt mehr Goldene? Gehen die ÖSV-Damen leer aus?

Åre. Die erste Ski-WM ohne Medaille für Österreichs Damenteam seit Schladming 1982 rückt immer näher. Denn auch im Riesentorlauf gab es die (erwartete) medaillenlose Enttäuschung. Katharina Liensberger belegte als beste Österreicherin Platz zwölf. Das schlechteste Abschneiden in einem WM-Riesentorlauf der Damen erlebte Österreich 1987 in Crans Montana. Damals belegte Sylvia Eder den 16. Platz. Elisabeth Kirchler und Sigrid Wolf schieden aus. Anita Wachter trat wegen einer Verletzung erst gar nicht an.

Bei stürmischen Bedingungen wollte Liensberger aber das notwendige Gefühl für den Hang in Åre doch gefunden haben. „Es macht mir Riesenspaß, da zu fahren.“ Im zweiten Durchgang verließ die Halbzeit-14. einmal viel zu weit die Ideallinie, der Fehler ließ sich auch mit einer flüssigen Fahrt im unteren Teil nicht mehr kompensieren. Sie müsse einfach an ihrer Konstanz feilen, sagte Liensberger später. Irgendwann wolle sie es schaffen, für die WM kommt diese Erkenntnis fast zu spät. Jetzt gibt es nur noch den Slalom, um die Nullnummer noch abzuwenden (11/14.30 Uhr, ORF eins).

Wenn heute der Abschluss des Damen-Programms ansteht, erhält Mikaela Shiffrin die Chance zur Revanche. Die Super-G-Weltmeisterin duelliert sich mit Riesentorlauf-Champion Petra Vlhová um Gold. Österreichs letzte große Hoffnungen heißen Liensberger und Bernadette Schild.

Komplettiert wird das Quartett von Katharina Truppe und Katharina Huber. ÖSV-Rennsportchef Jürgen Kriechbaum vertraut auf das Potenzial seiner Schützlinge, er denke, „dass Schild, Truppe und Liensberger, wenn sie einen guten Tag haben, schon um Medaillen mitkämpfen können“. Das bleibt abzuwarten.

Und was sagt der Wettergott?

Dass der Slalom wieder eine windige Angelegenheit werden könnte, macht für den Trainer keinen Unterschied. „Jetzt heißt es einfach, dem Wettergott gut zusprechen und zu hoffen, dass es gut wird am Samstag“, betonte auch Liensberger, Dritte in Flachau. Auf den inzwischen weichen Schnee habe sie sich erst einstellen müssen. Trainiert habe man bei anderen Bedingungen. „Es war natürlich kalt, Minusgrade, aggressive Verhältnisse, eigentlich typisch, wie man es sich im Norden erwarten würde.“ Solche Unwägbarkeiten machten „ein Großereignis auch immer ganz speziell“.

Schild, die im November in Levi auf Platz drei gefahren war, wollte sich zu keinen Prognosen hinreißen lassen. „Es ist natürlich ein Auf und Ab. Ich muss einfach das fahren, was ich kann“, meinte die Salzburgerin. „Ich probiere für mich, alles richtig zu machen. Wenn ich mein Leistungsmaximum abrufen kann, dann bin ich ja zufrieden, weil ich dann sagen kann, ich kann derzeit nicht mehr. Und wenn das passiert, muss man eh sagen, dann passt es. Dass andere derzeit sehr stabil und extrem stark sind, das ist so.“

Um die Goldmedaille streiten sich vor allem Shiffrin und Vlhová, die zwei haben sich im Weltcup bei sechs von sieben Slalomrennen die ersten beiden Plätze untereinander ausgemacht. Fünfmal hatte Shiffrin die Nase vorn, in Flachau war Vlhová die Schnellere. Nur zuletzt in Maribor gewann Shiffrin vor der Schwedin Anna Swenn-Larsson, Vlhová landete auf dem fünften Platz.

„Meine Form im Slalom war zuletzt gut seit Maribor. Ich fühle mich im Slalom sicherer bei diesen wechselhaften Bedingungen als im Riesentorlauf, aber ich denke, alles ist möglich. Die Dichte ist hoch, und sie ist die ganze Saison über gestiegen“, erläuterte Shiffrin.

Die Amerikanerin, die Slowakin und die Schweizerin haben in Åre schon je einmal Gold gewonnen, dazu jeweils eine zweite Medaille. Der Slalom könnte also auch entscheiden, wer die erfolgreichste Athletin der Weltmeisterschaften ist. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.02.2019)

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