Versicherer Uniqa: Was tun mit 800 Millionen Euro zu viel?

Uniqa-Chef Andreas Brandstetter
Uniqa-Chef Andreas Brandstetter APA/HERBERT NEUBAUER
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Der börsennotierte Versicherungskonzern Uniqa schaut sich weiter intensiv nach der Möglichkeit eines Zukaufs um. Der Konzern sieht sich als überkapitalisiert an.

Uniqa-Generaldirektor Andreas Brandstetter sprach am Donnerstag im Bilanzpressegespräch von 700 bis 800 Millionen  Euro, die man in Akquisitionen stecken könnte - nicht um jeden Preis und nicht unbedingt im klassischen Versicherungsbereich. Am Markt gebe es derzeit leider "mehr Schein als Sein", es sei also schwierig, geeignete Objekte für einen Zukauf zu finden, gab Brandstetter zu verstehen. Möglich sei eine Akquisition auch im Technologie-Bereich, also im Sektor InsurTechs oder FinTechs. Zukäufe wolle man nur in den schon bestehenden Märkten tätigen und nicht in neue Märkte gehen, betonte der CEO.

Alternativen für eine Zukauf wären angesichts der starken Kapitalisierung ein Aktienrückkauf oder eine Sonderdividende - zugegeben "ein Luxusproblem", wie Brandstetter meinte. Aktuell plane man aber keine dieser beiden Möglichkeiten.

Das Zielsolvenkapital (SCR) liegt bei der Uniqa aktuell bei mehr als 250 Prozent, nach Solvency II. Die interne Zielgröße liege bei 170 bis 180 Prozent, da gehe es also um 700 bis 800 Millionen Euro, so der Konzernchef.

2019 wolle man einen Zukauf "massiv versuchen", wenn der Preis vernünftig sei. Gelinge das nicht, wolle man sich Ende 2020 gegenüber den Aktionären bei der Präsentation des neuen Mehrjahresplans auch zum Thema Kapital äußern, so Brandstetter. Der aktuelle Strategieplan "Uniqa 2.0" läuft von 2011 bis 2020, der nächste werde wegen der höheren Schnelllebigkeit aber wohl zeitlich nicht mehr so ambitioniert erfolgen können, sondern wohl nur für fünf Jahren, zum Beispiel 2020 bis 2025.

(APA)

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