In der Dokumentation "Leaving Neverland" erzählen zwei Männer, dass Michael Jackson sie als Kind missbraucht hat. Jacksons Nachlassverwalter fordern Schadenersatz von 100 Mio. Dollar.
Im Streit um eine Dokumentation über Missbrauchsvorwürfe gegen den verstorbenen Popstar Michael Jackson haben dessen Nachlassverwalter den TV-Sender HBO verklagt. Die Doku "Leaving Neverland" soll bei dem Bezahlsender, der zum Konzern Time Warner gehört, am 3. und 4. März ausgestrahlt werden.
Jacksons Nachlassverwalter wollen die Ausstrahlung verhindern und fordern in der Klage nun ein Schlichtungsverfahren, berichtete die Website "Variety". Sie hätten Anspruch auf Schadenersatz von mehr als 100 Millionen Dollar (88 Millionen Euro), heißt es in der Klage.
"Leaving Neverland" hatte beim Sundance Filmfestival in Utah Premiere gefeiert. Die Doku erzählt die Geschichte von zwei Männern, die nach eigenen Angaben im Alter von sieben und zehn Jahren von Jackson sexuell missbraucht wurden. Dabei handelt es sich um den Choreografen Wade Robson, der Jackson 2013 verklagt hatte, und um James Safechuck, der 2014 Vorwürfe gegen den Popstar erhoben hatte. Beide Klagen waren von der Justiz 2017 abgewiesen worden.
Der Musiker war 2009 im Alter von 50 Jahren an einer Überdosis des Betäubungsmittels Propofol gestorben. Der "King of Pop" sah sich bereits zu Lebzeiten immer wieder dem Vorwurf des Kindesmissbrauchs ausgesetzt. 2005 wurde er in einem spektakulären Gerichtsverfahren freigesprochen.
(APA/dpa)