Badausstatter Holter will näher an die Kunden

Fritz Holter GmbH/APA-Fotoservice
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Sanitär- und Heizungsgroßhändler Holter startet eine digitale Beratungsplattform und übernimmt eine Firma in Bayern.

Der Welser Sanitär- und Heizungsgroßhändler Holter will bei den Konsumenten sichtbarer werden. Das soll vor allem mit der Online-Beratungsplattform "Holter Home" gelingen. Expandieren will man in Bayern, mit dem Zukauf der Eisen Knorr AG in Weiden in der Oberpfalz und zwei neuen Ausstellungen in Regensburg und Passau. In Österreich bleibt es bei den neun Bad-Präsentationen.

Das Unternehmen möchte bei den Endkunden mehr als bisher in Erscheinung treten, teilte Geschäftsführer Michael Holter in einer Pressekonferenz mit Prokurist und Verkaufsleiter Christian Rauchfuß am Dienstag in Linz mit. Die Produktvielfalt und der Informationsbedarf hätten sich rasant weiterentwickelt, dem möchte man ab April mit der digitalen Beratungsplattform "Holter Home" Rechnung tragen. "Wir können produktneutral präsentieren", betonte Rauchfuß, das Tool soll aber auch Handwerksbetriebe und Konsumenten zusammenführen, alle Leistungen unter einem Dach vereinen.

Holter übernimmt in der Regel die Beratung von Kunden sowie die Planung und verweist zur Ausführung an einen seiner Handwerkspartner, wobei man mit den Bäder-Präsentationen etwa 40.000 Endkunden erreiche. In Österreich sei man mit 22 Prozent Marktanteil Nummer zwei in der Branche - hinter der Frauenthal-Gruppe mit circa 40 Prozent und "etwa auf Augenhöhe" mit der GC-Gruppe als Nummer drei. "Wir möchten aber für den Kunden mehr tun als das schöne Waschbecken", kündigte Rauchfuß an, auch in der Haustechnik auf die Konsumenten zugehen zu wollen, unter "Holter Clean" entwerfe man etwa umfassende Lösungen für einen Wirtschaftsraum. Holter gibt dabei den Designauftrag und lässt produzieren. Es gehe darum, die Leute schon beim Bauen auf technische und ökologische Möglichkeiten hinzuweisen. Das werde auf der Energiesparmesse in Wels kommendes Wochenende durch ein Modellhaus mit sichtbarer Haustechnik verdeutlicht.

Holter arbeitet mit 647 Lieferanten (65 Prozent in Österreich) und 3.755 Installateurbetrieben zusammen, von der Zentrale in Wels aus wird im Umkreis von 300 Kilometern beliefert. Die Online-Bestellquote bei den Handwerkern liegt bei 70 Prozent, Holter bringe den Großteil der Ware quasi unverpackt zu den Installateuren, das spare Unsummen, erklärte Rauchfuß. 837 Mitarbeiter hätten 2018 einen Umsatz von 270,2 (2017: 258,1) Millionen Euro erwirtschaftet, was einer Steigerung von 4,7 Prozent entspreche. Das Ergebnis nach Steuern mache "keine 6 Prozent" aus, so Holter. "Wir investieren das Geld, das wir verdienen." Das 1873 gegründete Familienunternehmen hat 20 Standorte in Österreich und Deutschland, 14 Abholstationen und richtete 1997 ein erstes Online-Kundenportal ein.

Expansion in Bayern

Bayern liegt heuer im Expansions-Fokus des Betriebs, in Österreich soll zu den neun bestehenden Ausstellungen keine weitere dazukommen, dafür im Juli eine in Regensburg und bis Dezember eine in Passau in Niederbayern. Bis Ende April soll der Kauf des Unternehmens Eisen Knorr in Weiden in der Oberpfalz abgeschlossen sein. Eisen Knorr setzte bisher mit mehr als 200 Mitarbeitern 36 Millionen Euro pro Jahr um, die Hälfte davon in der klassischen Haustechnik, den Rest mit Werkzeug, Stahl-Einzelhandel und in einem eigenen Fachmarkt. Die Kombination Konsumenten-Fachmarkt und Bäderausstellung sei sehr interessant, das werde man sich anschauen, so Holter. Der Haustechnikmarkt wachse in Bayern stärker, was zum Teil im Facharbeitermangel in Österreich begründet sei. "Die Installateurpartner tun sich schwer, kompetente Monteure zu finden", schilderte Holter.

(APA)

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