Sechsmal mehr chinesische Touristen in Österreich als 2008

(c) Bruckberger
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Im Vorjahr haben knapp eine Million Chinesen Österreich besucht. Sie bleiben jedoch im Durchschnitt nur 1,4 Nächte. Der heimische Wintertourismus hält sich trotz eines zähen Jänners im Plus.

Touristen aus China werden für den heimischen Tourismus immer wichtiger. Die Zahl der Übernachtungen chinesischer Gäste konnte im Kalenderjahr 2018 im Vergleich zu 2008 auf fast das Sechsfache zulegen und erreichte rund 1,4 Mio. Auch die Zahl der Ankünfte von Gästen aus China lag 2018 bei 973.000 und konnte sich somit seit 2008 ebenfalls versechsfachen. Den stärksten Schub von Gästen aus China wurde im Kalenderjahr 2015 beobachtet, als die Zahl der Ankünfte im Vergleich zu 2014 um über 43 Prozent stieg.

Jedoch blieben die Gäste aus China nicht lange im Lande. Ihre durchschnittliche Aufenthaltsdauer zählt zu den kürzesten und beträgt im Durchschnitt derzeit nur rund 1,4 Nächte, 2008 waren es 1,5 Nächte. Der gesamtösterreichische Durchschnitt von ausländischen Gästen liegt bei 3,6 Nächten.

Die beliebtesten Reisemonate für die Chinesen sind die Sommermonate Mai bis Oktober, die rund zwei Drittel der jährlichen Ankünfte chinesischer Gäste ausmachen. Mehr als 78 Prozent von ihnen nächtigen in Unterkünften der 5-/4-Stern- bzw. 3-Stern-Kategorie ab.

Wintertourismus hält Plus

Die beliebtesten Urlaubsdestinationen chinesischer Gäste sind vor allem in Wien, das einen Anteil von über 36Prozent hat sowie Tirol und Salzburg. Daneben wiesen die Gemeinden Vösendorf, Obsteig und Axams im Jahr 2018 die meisten Nächtigungen von chinesischen Gästen auf. Am Beispiel Hallstatt ist anzumerken, dass der Ort der Nächtigung nicht zwangsläufig mit dem eigentlichen Reiseziel übereinstimmen muss.

Insgesamt hat Österreich in der laufenden Wintersaison erneut mehr Touristen angezogen. Von November 2018 bis Jänner 2019 wurden laut vorläufigen Daten rund 31,7 Millionen Übernachtungen und damit 2,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum registriert, meldete die Statistik Austria am Mittwoch. Auch die Zahl der Ankünfte legte um 3,1 Prozent auf 9,4 Mio. zu.

Gestützt wird diese Entwicklung vor allem von Gästen aus dem Ausland. So stieg die Zahl der Übernachtungen von ausländischen Gästen um 3,8 Prozent auf 24,3 Mio. und die Zahl der Ankünfte um 4,3 Prozent auf 6,6 Mio. Bei Gästen aus dem Inland legte die Zahl der Übernachtungen und Ankünfte lediglich um 0,4 (auf 7,5 Mio.) bzw. um 0,2 Prozent (auf 2,8 Mio.) zu.

Rückgang im Jänner

Die Deutschen führen die Statistik sowohl bei den Übernachtungen als auch bei den Ankünften an. Nach Bundesländern gestaffelt war Tirol in diesem Winter mit 11,4 Mio. Übernachtungen mit Abstand die beliebteste Urlaubs-Region. Ebenfalls beliebte Reiseziele waren Salzburg mit 6,7 Mio. und Wien mit knapp vier Mio. Übernachtungen. In allen drei Regionen wird der Löwenanteil der Übernachtungen von ausländischen Gästen gestemmt.

Die Österreicher selbst machen dagegen am liebsten in der Steiermark (1,5 Mio.) und in Salzburg (1,4 Mio.) Urlaub. Das stärkste Plus an inländischen Gästen verzeichnete Wien (plus 5,2 Prozent), gefolgt von Kärnten (plus 4,1 Prozent) und Oberösterreich (plus 2,9 Prozent). Einen deutlichen Übernachtungs-Rückgang schrieb Tirol (minus 5,4 Prozent).

Kein positives Bild zeichnet hingegen der Jänner 2019. Insgesamt gingen die Ankünfte um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurück. Der Rückgang war bei den inländischen Gästen mit 2,3 Prozent stärker als bei ausländischen Gästen (-0,8 Prozent). Dabei erzielten Gäste aus Deutschland mit 4,5 Prozent ein überdurchschnittlich hohes Minus.

(APA)

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