Steuerreform: Löger bleibt allgemein bei Dringlicher Anfrage

NATIONALRAT: FUCHS / LOeGER
NATIONALRAT: FUCHS / LOeGERAPA/ROLAND SCHLAGER
  • Drucken

Die "detaillierten Fragen" hätten die Neos auch im zuständigen Ausschuss stellen können, meinte der Finanzminister, der den Vorwurf der "Showpolitik" von sich wies.

Recht allgemein hat Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) am Donnerstag die Dringliche Anfrage der Neos zur angekündigten Steuerreform der Bundesregierung beantwortet. Im Regierungsprogramm sei klar definiert, wie die Österreicher mehr netto pro Monat zur Verfügung haben sollen, sagte er im Nationalrat.

>> Dossier: Österreichs Steuerreformen - eine Geschichte der Superlative [premium]

Den Vorwurf der "Showpolitik" wies Löger zurück, seien doch bereits 950.000 Menschen durch den Familienbonus sowie Geringverdiener durch die Senkung der Arbeitslosenbeiträge entlastet worden. Und allein, was man noch an Entlastungen vorhabe, habe ein Ausmaß von 4,5 Milliarden Euro. Kumuliert bis zum Ende der Legislaturperiode gehe es um bis zu 14 Milliarden Euro. "Das ist das Faktum", meinte der Finanzminister. Man stehe dazu, "nach 65 langen Jahren" wieder für Budgetüberschüsse zu sorgen: "Das ist unser Versprechen, das wir halten."

Den Neos empfahl er, nicht als "selbsterfüllende Prophezeiung" die gute Konjunktur infrage zu stellen. Ihre detaillierten Fragen etwa zum Jahresabschluss 2018 hätte er ebenso gut etwa im zuständigen Ausschuss beantworten können, meinte Löger, bevor er im Schnellgang die 49 Punkte der Dringlichen Anfrage durchging.

Zuvor hatte Neos-Klubchefin Beate Meinl-Reisinger gefordert, den Faktor Arbeit radikal zu entlasten, um den Menschen wieder zu ermöglichen, sich zumindest einen bescheidenen Wohlstand zu erarbeiten. "Österreich hat ein Ausgabenproblem", betonte sie, entsprechend brauche es dringend eine Ausgabenbremse. Die Steuer-und Abgabenquote müsse unter 40 Prozent gesenkt und die kalte Progression jetzt abgeschafft werden, forderte Meinl-Reisinger.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Finanzminister Hartwig Löger (links) und Finanzstaatssekretär Hubert Fuchs sind uneins beim Spitzensteuersatz.
premium

Torschlusspanik bei der Steuerreform

Mitte April soll die Steuerreform weitestgehend fertig sein. Jetzt versuchen viele, öffentlich Druck zu machen.
Hubert Fuchs
Innenpolitik

Staatssekretär Fuchs bewirbt Steuerreform auf "Fairnesstour"

Drei Teile, eine Steuerreform: Die Koalition schickt ihren Finanz-Staatssekretär aus, um für ihre Pläne Werbung zu machen. Unterstützt wird er von FPÖ-Landeschefs.
Finanzminister Hartwig Löger, Kanzler Sebastian Kurz (beide ÖVP), Vizekanzler Heinz-Christian Strache und Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (beide FPÖ) präsentierten am Freitag die Pläne der Regierung.
Innenpolitik

Türkis-blauer Fahrplan ohne Details

Was plant die Koalition in den kommenden Jahren? Vor allem eine Steuerentlastung. Bis dahin müssen aber noch einige Punkte geklärt werden.
Finanzstaatssekretär Hubert Fuchs (FPÖ) arbeitet seit Monaten als Mitglied der Expertengruppe an der Steuerreform.
premium

Finanzstaatssekretär Fuchs: „Ich bin auch mit 6,1 Milliarden Euro glücklich“

Finanzstaatssekretär Fuchs (FPÖ) über die Größe der Steuerreform, das Ziel, Budgetüberschüsse zu erwirtschaften, ein neues Einkommensteuergesetz und die Frage, ob der Justizminister bei der Staatsreform säumig ist.
premium

„Der Weg, den ÖVP und FPÖ einschlagen, ist gut“

Die Steuerreform ist zugleich Pflicht und Kür der neuen Bundesregierung. Bis 2022 sollen insgesamt 6,3 Mrd. Euro bewegt werden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.