Krieg der Sterne: Wenn Bewertungen zur harten Währung werden

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Bewertungen sind die Währung, an der kein Arzt, Arbeitgeber oder Hotelier vorbeikommt. Kenner sprechen vom Krieg der Sterne, in dem nicht alle Firmen und Kunden fair spielen.

Auch Erpresser gehen mit der Zeit. Früher drohten sie ihren Opfern, intime Bilder zu versenden oder ihre Daten wegzusperren. Vergangene Woche hat die österreichische Softwarefirma Ikarus eine neue Online-Taktik öffentlich gemacht: Wenn nicht das Lösegeld in Form von Bitcoin überwiesen wird, hagelt es schlechte Bewertungen auf Seiten wie Google, Booking.com oder Facebook.

Bewertungen sind zur harten Währung geworden. Mitarbeiter bewerten ihre Chefs, Gäste das Essen, Patienten ihre Ärzte, Studenten ihre Professoren. Sogar die Toilette am Flughafen und das Modegeschäft wollen am Ausgang von uns wissen, wie das Service war. Da braucht man kein professioneller Online-Betrüger sein, um daraus Profit schlagen zu wollen. Kaum ein Hotelier oder Gastronom hatte nicht schon diesen Kunden vor sich, der mit Verweis auf das bevorstehende Rating gern das Dessert oder die Massage gratis oder den Aufpreis auf die Luxussuite erlassen bekommen hätte.

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