Bayern will Lehrstühle der Soros-Uni in Ungarn finanzieren

EVP-Politiker Manfred Weber unternimmt tritt heute Viktor Orban zu einem persönlichen Schlichtungsversuch in Budapest
EVP-Politiker Manfred Weber unternimmt tritt heute Viktor Orban zu einem persönlichen Schlichtungsversuch in BudapestREUTERS
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Bayern will der in Ungarn von der Schließung bedrohten Zentraleuropäischen Universität zur Seite springen.

Der konservative Europa-Spitzenkandidat Manfred Weber hat in der "Augsburger Allgemeinen" (Dienstagsausgabe) angekündigt, Bayern wolle in Budapest mehrere Lehrstühle an der vom US-Milliardär George Soros gegründeten Zentraleuropäischen Universität (CEU) finanzieren.

Ein entsprechendes Angebot wolle er in Absprache mit der bayerischen Regierung am Dienstag dem Präsidenten der Central European University unterbreiten, sagte der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei (EVP). Die vom ungarischstämmigen Milliardär Soros gegründete Hochschule wird von Ungarns rechtsnationalem Ministerpräsidenten Viktor Orban angefeindet. Sie will deswegen den Großteil ihres Lehrbetriebs nach Wien verlegen.

"Ich möchte helfen, für die CEU Wege zu finden, damit sie ihre Arbeit fortsetzen kann", sagte Weber der "Augsburger Allgemeinen". Seinen Angaben zufolge sollen Lehrstühle im Bereich Governance finanziert werden, an der Schnittstelle zwischen Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Technik.

Weber heute bei Orban

Die Finanzierung von zwei Lehrstühlen könnte über das Land Bayern laufen, als drittes wäre ein Stiftungslehrstuhl denkbar. Die Koordination soll bei der Technischen Universität (TU) München liegen.

Weber unternimmt am Dienstag im Streit der EVP mit Orban einen persönlichen Schlichtungsversuch in Budapest. In seinem Gespräch mit Orban am Nachmittag soll es um die Frage gehen, ob dessen Fidesz-Partei weiter in EVP bleiben kann. Fidesz ist innerhalb der EVP seit Längerem umstritten. Zuletzt erzürnte eine polemische Plakatkampagne der Regierung gegen EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und gegen Soros viele EVP-Mitglieder.

Weber hatte Orban vergangene Woche drei Bedingungen gestellt, um einen Ausschluss der Fidesz-Partei aus der EVP abzuwenden. Orban solle "die Anti-Brüssel-Kampagne seiner Regierung sofort und endgültig stoppen", sich bei den anderen EVP-Mitgliedsparteien entschuldigen und einen Verbleib der Central European University in Budapest sichern.

(APA/AFP)

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