Himalaya-Salz: Ein Supermarkt warnt vor dem eigenen Produkt

Himalaya-Salz
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Ein Leipziger Bio-Supermarkt hat sich dazu entschlossen, seine Kunden über ein paar Mythen rund um das teure Himalaya-Salz aufzuklären.

So eine Aktion sieht man nicht alle Tage: Ein Leipziger Bio-Supermarkt rät den Kunden vom Kauf eines Produktes ab, das im eigenen Regal steht. Das berichtet der "Berliner Kurier". Der Supermarkt Biomare erklärt neuerdings auf einem Aushang: "'Himalaya'-Salz haben wir auf mehrfachen Wunsch wieder im Regal. Um dies mit gutem Gewissen tun zu können, informieren wir Sie hier über einige Hintergründe." Und diese sprechen nicht für das teure Salz. So gibt es im Himalaya gar kein Salzvorkommen, heißt es. Das bestätigen auch Verbraucherschützer. Das Salz kommt in Wirklichkeit aus der Region Zentralpakistan, das 200 Kilometer entfernt liegt.

Himalaya-Salz sei ein Steinsalz, das es auch in Deutschland gibt, heißt es weiter. Und auch, dass es keine besondere Wirkung auf die Gesundheit habe: "Ein Großteil der dem „Himalaya“-Salz zugeschriebenen Eigenschaften treffen entweder auf alle Steinsalze zu oder sind frei erfunden". Das sehen auch Mediziner und Konsumentenschützer so.

Den Unterschied macht vor allem der Preis: Ein Kilogramm von dem begehrten Luxus-Salz kostet vier bis fünf Euro – bis zu zehn Mal mehr als gewöhnliches Salz. Und das zu unrecht, wie der Bio-Supermarkt meint.

Ähnelt in Zusammensetzung normalem Salz

In der Zusammensetzung ist das Himalaya-Salz laut Stiftung Warentest sehr ähnlich wie gewöhnliches Speisesalz. Es enthalte lediglich "geringfügig" mehr Eisenverbindungen, die für die charakteristische rosafarbene Tönung des Salzes verantwortlich sind.

Salz besteht mindestens zu 97 Prozent aus Natriumchlorid – und enthält damit essentielle Nährstoffe für den menschlichen Körper. Eine tägliche Zufuhr von 1,4 Gramm Kochsalz wird empfohlen, dieser Wert wird allerdings von den meisten Menschen überschritten, was wiederum gesundheitliche Probleme verursachen kann. Oft ist Speisesalz mit Fluorid und Jod angereichert, was durchaus Sinn macht. Spezialsalze aus fernen Ländern enthalten in der Regel jedoch kein Jod.

>>> Bericht im "Berliner Kurier"

(sk)

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