Brexit: „Am Ende wird niemand zufrieden sein“

Mit der steigenden Lebenserwartung müssen die Menschen auch ihr Berufsleben länger planen, sagt Franz Heukamp. „Viele können mit 60 oder 65 noch nicht in Pension. Und wollen das auch nicht.“
Mit der steigenden Lebenserwartung müssen die Menschen auch ihr Berufsleben länger planen, sagt Franz Heukamp. „Viele können mit 60 oder 65 noch nicht in Pension. Und wollen das auch nicht.“Valerie Voithofer
  • Drucken

Der Brexit werde Madrid oder Berlin stärken, aber die Stimmung in Europa lang trüben, sagt Franz Heukamp, Dekan der IESE Business School. Ein Problem. Denn Europa sei schon jetzt bei neuen Trends langsamer als die USA.

Die Presse: Sie bilden Manager aus. Was kommt auf diese zu?

Franz Heukamp: Der technologische Wandel führt dazu, dass sich die Geschäftsmodelle ändern und entwickeln. Nehmen Sie die Mobilität, Stichwort Uber. Das stößt natürlich auch auf Widerstand. In Europa wird gerade viel diskutiert, wie man mit Uber und Co. umgehen soll. Diese Plattformen sind ja sehr populär. Da gibt es zuerst die Reaktion, es einfach zurückzuweisen. Oder man sagt, dass alles frei ist und gleichzeitig existieren soll. Sinnvoll ist wohl die Suche nach einem Mittelweg. Nehmen Sie den Wohnungsmarkt und Airbnb. Wenn einfach vermietet werden kann und sich dadurch ganze Nachbarschaften verändern, dann braucht es einen Plan für den Umgang mit diesem Wandel.

Wie kann das geschehen?

Man kann die Verbreitung und das Ausmaß regulieren. Ich weiß nicht, was die ideale Lösung ist. Aber man muss sehen, dass es hier eine Lösung braucht. Beide Seiten haben legitime Interessen, die Herausforderer und die Etablierten.

Wird in den USA mit solchen Innovationen besser umgegangen?

Im angelsächsischen Bereich gibt es eine andere Einstellung gegenüber Regulationen als in Europa. Das hat eine lange Geschichte und ist nicht unbedingt besser oder schlechter – aber es erlaubt die Umsetzung neuer Geschäftsideen eher, weil der Amerikaner den Markt erstmal offen lässt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.