Der Internetkonzern Google steht vor seiner dritten großen EU-Kartellstrafe. Um den Streit mit der EU zu beenden, sollen Android-Nutzer künftig selbst entscheiden, ob sie Google nutzen wollen oder nicht.
Die Serie an Rekordstrafen der EU-Kartellwächter gegen Google zeigen Wirkung. Kurz bevor die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager das Unternehmen aus dem Silicon Valley am heutigen Mittwoch mit einer dritten großen Kartellstrafe belegen wird, geht Google einen Schritt auf Brüssel zu.
In Zukunft werde das Google seine Suchergebnisse in der EU überarbeiten und Android-Nutzer vor die Wahl stellen, welchen Browser und welche Such-Apps sie nutzen wollen, kündigte der Google-Manager Kent Walker in einem Blog an. Damit will das Unternehmen einen Schlussstrich unter den Kartellstreit mit Europa ziehen, der nun schon über zehn Jahre dauert und Google in Summe sieben Milliarden Euro gekostet hat.
Dritter Akt im Kartellstreit
Im Vorjahr verhängte die EU-Kommission eine Kartellstrafe in Höhe von 4,34 Milliarden Euro gegen Google. Die Wettbewerbshüter waren der Ansicht, dass der US-Konzern seine Marktmacht bei mobilen Betriebssystemen ausnutze, um seine Rivalen auszubremsen. Die Tatsache, dass Googles Chromebrowser und die hauseigene Such-App bei Android-Smartphones vorinstalliert sei, gebe den Amerikanern einen unfairen Vorteil gegenüber der Konkurrenz.
Nun ist Brüssel am Zug. Die Behörden müssen abwägen, ob die von Google angekündigten Änderungen ausreichen, um die Bedenken aus den ersten beiden Verfahren zu zerstreuen. Am heutigen Mittwoch steht der dritte und vorläufig letzte Akt im Verfahren der EU gegen Google am Programm. Diesmal geht es um das Herzstück des Unternehmens, seine Werbung. (auer)