Soforthilfe für Schulen in der Ausrollphase

(c) Fabry
  • Drucken

Wiener Sozialarbeiterteams hatten erste Gespräche.

Wien. Sie waren eine der Reaktionen auf die heftigen Debatten über Gewalt und Integration an den Schulen: die sogenannten Soforthilfetrupps, die der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bereits Ende September ankündigte und die er im Jänner konkretisierte. Nochmals einige Monate später sind diese Schulkooperationsteams, wie sie offiziell heißen, in der Ausrollphase. Leiter Christian Oswald hält das für keine lange Zeit: „Wir haben das in Rekordzeit auf die Beine gestellt – und wir starten jetzt schon los.“

Aktuell sind die sechs Sozialarbeiterteams vor allem dabei, sich bei den Wiener Schulen und Lehrkräften vorzustellen, die sie in Zukunft unterstützen sollen. Sie sind an die sechs regionalen Familienzentren in Wien angedockt, 21 Personen sind bereits aktiv, auch die übrigen drei sind rekrutiert. Eine Handvoll Gespräche über konkrete Probleme mit Schülern habe es bisher gegeben, zu dem Dutzend Anfragen kämen täglich weitere hinzu, sagt Oswald. „Das wird jetzt auch rasend schnell mehr werden.“

Wenn Lehrer sich mit Problemen an die Teams wenden, sollen sie binnen weniger Tage tätig werden. Laut Oswald kann es dabei etwa um Schulverweigerung gehen, um schwierige Kommunikation mit den Eltern oder um aggressive oder anderweitig auffällige Schüler. Die Sozialarbeiter helfen einerseits dabei, herauszufinden, wo der Kern des Problems liegt – möglicherweise auch zu Hause oder im sozialen Bereich. Andererseits sind sie mit den verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten vernetzt, die es gibt. Eine Variante ist auch eine zweimonatige Begleitung.

Eltern werden eingebunden

Das erste Gespräch findet dabei stets mit der Lehrkraft statt. „Das Angebot soll den Lehrern dienen, sich zu orientieren, das soll teils ein Coaching für Lehrkräfte sein“, sagt Oswald. Dann sei man aber auch sofort beim Kind und bei den Fragen, wie es weiter geht, wie die Eltern eingebunden werden und welche Möglichkeiten es in dem konkreten Fall gibt. (beba)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.04.2019)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.