Managementwahnsinn - Wahnsinnsmanagement

Die kreative Seite der Strategie

Kolumne "Hirt on Management": Folge 96. Was Sie an der Harvard Business School lernen.

In unserer Rubrik „Hirt on Management“ beantwortet Michael Hirt, Managementexperte und -berater, Executive Coach und Keynote Speaker alle zwei Wochen Fragen von Managern zu herausfordernden Situationen und kritischen Entscheidungen.

Ich habe vor kurzem ein Executive Program an der Harvard Business School (HBS) abgeschlossen und nachdem ich dort extrem viel Spannendes gelernt habe, habe ich gedacht, dass es interessant wäre, die Kernpunkte daraus in einigen meiner nächsten Kolumnen mit Ihnen zu teilen:

Professorin Frei und ihr Kollege Professor Oberholzer-Gee von der Harvard Business School haben sich damit beschäftigt, wie Sie über Ihre Strategie kreativ nachdenken können.

Der Tripel-Win

In der letzten Kolumne haben wir erkannt, dass eine ausgezeichnete Strategie auf dem Verstehen der Tripel-Win-Denke und dem permanenten, kreativen Streben danach beruht, den Kuchen für alle, also Kunden, Unternehmen und Lieferanten größer zu machen. 

Die Komplementär-Strategie

Eine konkrete Strategien mit der Sie den Tripel-Win umsetzen, sind z.B. sogenannte Komplementäre. Komplementäre sind Produkte oder Dienstleistungen, die die Bereitschaft zu zahlen (WTP – Willingness-to-Pay) ihrer Kunden anheben.

Ein simples Beispiel dafür sind Würstel mit Senf. Dadurch, dass Würstel mit Senf angeboten und von den Kunden geschätzt werden, steigt durch die Verbindung der beiden Produkte, die Bereitschaft der Kunden für die Kombination zu zahlen, ohne dass die Kosten der Hersteller der Würste oder des Senfs gestiegen sind.

Ihr Produkt intelligent mit anderen verbinden
Beim Komplementäransatz geht es darum, kreative Wege zu finden, wie Sie die Attraktivität ihres Produktes und die Zahlungsbereitschaft ihrer Kunden erhöhen können, indem Sie Ihr Produkt intelligent mit anderen Produkten oder Dienstleistungen verbinden.

Oft geht es dabei darum, sich in die Schuhe des Kunden zu versetzen, und die Gesamtheit der Kundenerfahrung zu verbessern. Dazu ist meist eine intelligente Segmentierung der Kunden erforderlich.

Das perfekte Fitnesscenter

Ein gutes Beispiel für diesen Ansatz ist ein gehobenes Fitnesscenter, das ein durchdachtes Gesamtsystem und damit eine durchdachte und positive, integrierte Kundenerfahrung bietet, indem es den reinen Fitness Club, mit Kinderbetreuung, Parkplätzen, gutem Essen, einem Ruhebereich zum Arbeiten und Besprechungsräumen verbindet. 

Es geht um die Gesamterfahrung

Jetzt wird hier eine Gesamterfahrung geboten, die in der Verbindung dieser verschiedenen Faktoren, zum Beispiel für die Zielgruppe der Führungskräfte, Freiberufler und Unternehmer mit Kindern, ein hoch attraktives Angebot schafft, mit dem sich zeitoptimiert verschiedene Lebensaufgaben und Ziele miteinander verbinden lassen.

Das Wichtigste in Kürze

Finden Sie kreative Wege, wie Sie die Attraktivität ihres Produktes und die Zahlungsbereitschaft ihrer Kunden erhöhen können, indem Sie Ihr Produkt intelligent mit anderen Produkten oder Dienstleistungen verbinden.

In der nächsten Kolumne werden Sie einen weiteren Weg kennen lernen, um die Zahlungsbereitschaft ihrer Kunden kreativ anzuheben.

In „Hirt on Management“ beantwortet Michael Hirt, Managementexperte und -berater, Executive Coach, Keynote Speaker und Buchautor alle 2 Wochen Fragen von ManagerInnen zu herausfordernden Situationen und kritischen Managemententscheidungen.

Schicken Sie Ihre Fragen an Michael Hirt an: karrierenews@diepresse.com

Die Fragen werden anonymisiert beantwortet.

Ausblick: Die nächste Kolumne von Michael Hirt erscheint am 25. April 2019 zur Frage: Die kreative Seite der Strategie

Hier finden Sie die gesammelten Kolumnen.

Michael Hirt ist Managementexperte und -berater, Executive Coach, Keynote Speaker und Buchautor. Hirt verhilft Führungskräften zu außergewöhnlichen Leistungs- und Ergebnissteigerungen, mit hoher Auswirkung auf den Erfolg ihres Unternehmens. Er studierte in Österreich, den USA (Harvard LPSF) und Frankreich (INSEAD MBA) und ist weltweit tätig.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

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