Kurt Vorhofer-Preis geht an Renate Graber

Die "Standard"-Redakteurin wird dafür ausgezeichnet, Zusammenhänge zwischen Politik und Wirtschaft nachvollziehbar darzustellen, so die Jury. So deckte sie etwa Ausuferungen des Hypo-Skandals auf.

"Standard"-Redakteurin Renate Graber wird mit dem Kurt Vorhofer-Preis 2010 ausgezeichnet. Dies teilte die Jury des Vorhofer-Preises am Montag mit. Graber verfüge über die Fähigkeit, akribisch zu recherchieren und für ein breites Leserpublikum verständlich aufzubereiten. Es gelinge Graber, Zusammenhänge zwischen Politik und Wirtschaft nachvollziehbar darzustellen, Hintergründe gesellschaftlicher Strukturen würden durchleuchtet, Verflechtungen offen gelegt, so die Jury-Begründung. So habe Graber etwa die Verzahnung von Politik und Finanzwirtschaft am Beispiel des Hypo Alpe Adria-Skandals oder der riskanten Investments der Hypo Niederösterreich aufgedeckt.

Neben ihren Berichten über die heimische Bankenszene findet Graber mit ihrer Interview-Serie "Anders gefragt" immer wieder andere, persönliche Zugänge zu den Managern und Mächtigen des Landes. Die Jury des Vorhofer-Preises sieht in der Interview-Reihe denn auch ein "Markenzeichen". Graber verfolge eine Gesprächsmethode, die differenzierte Sichtweisen ermöglicht.

Renate Graber arbeitet seit 2004 beim "Standard", davor war sie für "profil" und "Format" tätig. 2007 hatte die "unermüdliche Investigatorin", wie sie in Bankerkreisen genannt wird, bereits den Horst-Knapp-Preis für Wirtschaftspublizistik gewonnen. Daneben wurde sie wiederholt von journalistischen Fachmagazinen ausgezeichnet.

Die Auszeichnung

Der Kurt-Vorhofer-Preis wird von der Journalistengewerkschaft in Zusammenarbeit mit der "Kleinen Zeitung" und dem Sponsor Verbund ausgelobt. Namensgeber ist der 1995 verstorbene langjährige Leiter und stellvertretende Chefredakteur der Wien-Redaktion der "Kleinen Zeitung", Kurt Vorhofer.

Ausgezeichnet werden Journalisten aus dem Printbereich. Eingereichten Artikel über österreichische Politik sollen die Kriterien soziale Verantwortung, stilistische Brillanz und unkonventionelle Betrachtungsweisen vereinen.

Im Vorjahr ging der Vorhofer-Preis an Eva Weissenberger von der "Kleinen Zeitung".

(APA)

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