Böhmermann spottet über Österreichs „Kinderkanzler“

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3nach9 Talkshow Unterhaltung zum Mitdenken 13 12 2018 3nach9 Studio Bremen 3nach9 Talkshow Unt(c) imago images / Nordphoto (via www.imago-images.de)
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In einer Videobotschaft bei einer Preisverleihung lästerte der deutsche Satiriker über die Regierungsmitglieder: Kanzler Kurz, Medienminister Blümel und Innenminister Kickl wurden Ziel seines Spotts.

Der deutsche Satiriker Jan Böhmermann wurde bei der Akademie-Romy für seine Showidee „Lass dich überwachen“ ausgezeichnet. Bei der Verleihung am Donnerstagabend meldete er sich per Videobotschaft zu Wort. In seiner „Rede an die Nation“ spottete Böhmermann über die Regierungsmitglieder, namentlich über Bundeskanzler Sebastian Kurz, ÖVP-Medienminister Gernot Blümel und FPÖ-Innenminister Herbert Kickl.

Ein Seitenhieb auf die „Krone"

„Hallo Ostmark“, begrüßte Böhmermann die Anwesenden. „Während sie gerade Sekt trinken, feine Schnittchen essen und charmant versuchen, Gernot Blümel nicht spüren zu lassen, wie sehr Sie ihn verachten“, hänge er gerade zugekokst und betrunken mit seinen FPÖ-Freunden in einer russischen Oligarchenvilla. Dort verhandle er darüber, ob und wie er die „Kronen Zeitung“ übernehmen könne, behauptete der Satiriker. Eine Anspielung auf den Eigentümerstreit bei dem größten österreichischen Kleinformat zwischen der Familie Dichand, der Milliardär Rene Benko und der deutschen Funke-Gruppe.

Über die geplante „Krone“-Übernahme dürfe er nicht reden, sagte Böhmermann. Darum sage er „einfach nur danke, danke, danke. Ich freue mich, dass ich ab heute nicht nur sieben Jahre mehr Lebenserfahrung habe als der durchgeknallte österreichische Kinderkanzler, sondern auch noch exakt zwei Romys mehr habe".

Böhmermann ruft auf, zur Wahl zu gehen

Er schloss mit einem Wahlaufruf für die Europawahl am 26. Mai. Aber „alle, die finden, dass die österreichische Bundesregierung einen guten Job macht, gehen bitte erst am 27. Mai wählen“, sagte Böhmermann. Am Schluss spottete er auch über Kickl: „Ganz Deutschland, ach was, Europa hält Ihren Innenminister für einen unseriösen Heiopei“. Der deutsche Dialektausdruck bezeichnet eine unfähige oder dumme Person.

>> Das Video zum Nachsehen auf der „Kurier“-Website

Akademie-Romy

Mit den Akademiepreisen sollen die Filmschaffenden hinter der Kamera sowie Nachwuchsstars vor den Vorhang geholt werden. Die Highlights der gestrigen Preisverleihung sind am Freitagabend um 21.20 Uhr auf ORF 2 in einem "Seitenblicke spezial" zu sehen.

Sowohl der beste männliche Nachwuchs (Julius Weckauf) als auch die Auszeichnungen für die beste Bildgestaltung (Judith Kaufmann) und die beste Regie (Caroline Link) eines Kinofilms gingen an die Komödie "Der Junge muss an die frische Luft", die auf Hape Kerkelings Autobiografie beruht. Der Krimimehrteiler "Der Pass" mit Nicholas Ofczarek wurde als beste TV-Serie und für den besten Produzent im TV-Fictionbereich prämiert. Der beste Kinofilm war nach Ansicht der Akademie die Sexkomödie "Love Machine" mit Thomas Stipsits.

Gleich zwei Produktionen wurden als beste TV-Filme geehrt: Die gleichnamige Verfilmung von Michel Houellebecqs Roman "Unterwerfung" wie auch "Das Wunder von Wörgl" über den Versuch der Tiroler Gemeinde, die Wirtschaftskrise der 1930er-Jahre mittels "Schwundgeld" zu überstehen. Beste Kinodokumentation wurde Barbara Millers "#FemalePleasure", das Pendant im TV-Segment Reinhold Messners "Mount Everest - Der letzte Schritt". Ausgezeichnet wurden Kameramann Martin Gschlacht für seine Arbeit an David Schalkos "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" sowie "Bad Banks"-Autor Oliver Kienle für das beste Drehbuch TV-Fiction.

Die beste Regie TV-Fiction ging an Barbara Eders "Tatort"-Folge "Her mit der Marie". Zwei Gewinner gab es für die beste Produktion eines Kinofilms: Thomas Hroch ("Womit haben wir das verdient") und Konstantin Seitz ("Zerschlag mein Herz"). Und ihre Leistungen im TV-Krimi "Grenzland" sowie der Coming-of-Age-Story "L'Animale" machten aus Sophie Stockinger den besten weiblichen Nachwuchs.

Eine Jubiläumsauszeichnung gab es für das Frühstücksformat "Café Puls". Und den Preis der Akademie erhielt die Fernsehdoku "Missbrauch in der katholischen Kirche - Eine Frau kämpft um Aufklärung", die ein Gespräch zwischen der früheren Ordensfrau Doris Wagner und Kardinal Christoph Schönborn zeigt.

Sechs weitere Sonderpreise der Akademie werden erst Samstagabend vergeben. Die große Romy-Gala aus der Wiener Hofburg wird a, Samstag ab 21.10 Uhr live auf ORF 2 übertragen. Durch den Abend führt Mirjam Weichselbraun, insgesamt sind 36 Schauspieler und Moderatoren in sieben Kategorien nominiert.

(Red.)

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