Teure Ostereier

Der russische Hofjuwelier Fabergé wurde für seine Eier weltberühmt. Doch auch seine anderen Preziosen erzielen am Kunstmarkt hohe Preise.

Das vielleicht wertvollste Ostergeschenk der Geschichte machte Zar Nicholas II. 1913 seiner Mutter zu Ostern. Er schenkte ihr das sogenannte Winter-Ei von Carl Fabergé. Zar Nicholas II. gab 1913 bei Carl Fabergé zur Dreihundertjahrfeier der Romanov-Dynastie zwei spezielle Eier in Auftrag. Eines für die Zarin Alexandra Feodorovna, Ehefrau von Nicholas II., und das zweite für seine Mutter, Zarin Maria Feodorovna. Die Originalrechnung für das Winter-Ei betrug 24.648 Rubel, es war damit das teuerste Fabergé-Ei dieser Zeit. Alexandras Ei, das Dreihundertjahr-Ei, befindet sich heute im Kremlin Museum. Das allererste Fabergé-Osterei entstand aber schon 1885 im Auftrag von Zar Alexander III. Von diesem Zeitpunkt an lieferte Fabergé jedes Jahr zu Ostern Prunkeier ans Zarenhaus. Bis 1917 waren 50 Eier hergestellt worden. Dann bereitete die Oktoberrevolution dem Geschäft ein Ende.

Millionenbeträge. Auf dem Kunstmarkt sind Fabergé-Eier begehrt. Das berühmte Winter-Ei wurde von Christie's 1994 für 5,6 Millionen Dollar versteigert und 2002 erneut für 9,6 Millionen Dollar. Die spektakulärste Geschichte trug sich aber 2014 zu, als ein Schrotthändler in den USA auf einem Flohmarkt ein Ei für 13.000 Dollar erstand. Er wollte es zum Materialwert verkaufen, fand aber einen Bericht einer Zeitung über Fabergé-Eier. Wie sich herausstellte, war auch seines ein Fabergé-Ei. Ein anonymer Sammler hat 20 Millionen Pfund dafür hingeblättert.

Fabergé ist vor allem Dank der Eier weltberühmt geworden. Weit weniger bekannt ist, dass seine Werkstätten auf die Erfüllung der ausgefallensten Wünsche spezialisiert waren. Die Palette reicht von Schmuck über Preziosen wie Bilderrahmen, Uhren, Parfumfläschchen bis zu verschiedenen aus Stein geschnittenen Figuren. Der russische Hof liebte es, großzügige Geschenke zu machen. So haben viele Stücke eine diplomatische Provenienz. Wenn die Objekte eine Inventarnummer eingraviert haben, kann man oft die Originalrechnung finden, die verrät, für wen sie ursprünglich bestimmt waren, rät der Christie's-Sammelratgeber für Fabergé.

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