Leichtathletik: Der Hunger auf die Diamond League

Lukas Weißhaidinger.
Lukas Weißhaidinger.(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
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Diskus-Ass Lukas Weißhaidinger startet in Doha in die WM-Saison.

Doha/Wien. Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger ist am Montag recht zuversichtlich nach Doha zum Start der Diamond League, der hochkarätigen Wettkampfserie in der Welt-Leichtathletik, abgereist. Mittlerweile kann man den 27-Jährigen nicht mehr übersehen, wenn sich die Besten der Welt mit dem zwei Kilogramm schweren Gerät messen. „Ich bin hungrig auf die Diamond League und will meine Konkurrenten herausfordern“, gibt sich das heimische Aushängeschild höchst motiviert.

Im einzigen Vorbereitungswettkampf in Schwechat übertraf Weißhaidinger trotz widriger Bedingungen – zehn Grad Celsius und heftiger Wind – mit 66,22 m auf Anhieb das WM-Limit, die Titelkämpfe finden übrigens auch in Katars Haupstadt statt. Er habe sich technisch gut weiterentwickelt, aber nicht mit einer derart guten Serie gerechnet, gestand der EM-Bronzemedaillengewinner des Vorjahres. Umso wichtiger ist für Weißhaidinger mit Trainer Gregor Högler die Generalprobe heute.

Über eine konkrete Zielweite für Doha hält er sich bedeckt. „Weiter werfen ist immer besser“, sagte der Oberösterreicher. Da seine vor zwei Jahren umgestellte Technik mittlerweile schon sehr stabil sein, gehe es für ihn in Doha um keinen Test, sondern vielmehr um ein Ausreizen, wie weit er bei seiner Attacke im 2,5 m runden Diskusring gehen könne, ohne zu übertreten, so Weißhaidinger.

Hitze bis zu 40 Grad

In vier Meetings – neben Doha noch Stockholm, Rabat und London – geht es für den Diskuswerfer um die Qualifikation für das Finale der besten acht in Brüssel. Im Vorjahr belegte der 1,97 Meter große Athlet den fünften Rang. Als schärfste Rivalen sieht Trainer Högler wieder die Altbekannten, wie er erklärte: „Diskus ist eine so komplexe Disziplin, dass innerhalb eines Jahres nicht sehr viel Neue dazukommen werden.“ Vizeweltmeister Daniel Stahl aus Schweden, dazu die starken Amerikaner Mason Finley und Reggie Jagers, der deutsche Olympiasieger Christoph Harting oder der Pole Piotr Małachowski werden alle ihr Können in Doha zeigen. Neben der Konkurrenz wird auch die Hitze den in der Südstadt trainierenden Athleten herausfordern. Auch wenn Anfang Mai noch nicht die Maximaltemperaturen herrschen, muss zum Diskusbewerb im renovierten Khalifa International Stadium um 18.35 Uhr mit über 30 Grad Celsius gerechnet werden.

Für die Weltmeisterschaften Ende September wären Temperaturen jenseits der 40-Grad-Marke prognostiziert, weshalb das Stadion auf 21 Grad herabgekühlt wird und die Entscheidungen durchwegs in Nachmittags- und Abend-Sessions ausgetragen werden, statt wie bisher am Vormittag und am Abend. Dann sei es wichtig, den Standort der Gebläse zu kennen, so Sportdirektor Högler, ebenso wie die Wege vom Hotel zum Stadion. Der Plan nämlich ist, dass sein Athlet den extremen Außentemperaturen gar nicht erst ausgesetzt wird. (herbas)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.05.2019)

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