Medien: Regierungskritische Journalisten in der Türkei festgenommen

Eine Mitarbeiterin der Zeitung „Cumhuriyet“ ist wieder auf freiem Fuß. Zwei andere Journalisten wurden inhaftiert, als sie über eine Kundgebung der prokurdischen HDP berichteten.

Drei regierungskritische Journalisten sind Medienberichten zufolge in der Türkei festgenommen worden. Es handle sich um die Reporterinnen Canan Coskun und Zeynep Kuray sowie um ihren Kollegen Irfan Tunccelik, berichtete die Zeitung "Cumhuriyet" (Samstag).

Coskun, eine frühere Mitarbeiterin des Blattes, sei nach rund 13 Stunden wieder freigelassen worden, sagte ihr Anwalt der Deutschen Presse-Agentur. Die Journalistin sei festgenommen worden, weil sie eine Geldstrafe nicht bezahlt habe, die ihr nach einem Bericht über einen Korruptionsfall 2015 in einem Gerichtsverfahren auferlegt worden sei. Nun sei der Betrag - umgerechnet knapp 1900 Euro - aber beglichen worden, so dass sie auf freien Fuß gesetzt worden sei.

Kuray und Tunccelik wurden nach dem Bericht von "Cumhuriyet" am Freitag in Istanbul festgenommen, als sie über eine Solidaritäts- Kundgebung für hungerstreikende Abgeordnete der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP berichteten. Ihr Protest richtet sich gegen die Haftbedingungen des Chefs der kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan. Dieser sitzt seit 1999 auf einer Gefängnisinsel im Marmarameer in fast völliger Isolation eine lebenslange Freiheitsstrafe ab.

Seit dem Putschversuch 2016 sind in der Türkei Dutzende regierungskritische Journalisten verhaftet und zahlreiche Medienhäuser geschlossen worden

(APA/dpa)

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