Slowenien und Italien wollen gemeinsam ihre Grenze patrouillieren

Slowenien und Italien wollen mit Grenzkontrollen ein klares Signal an Schlepperbanden entsenden, die Migranten über die Grenze schleppen.

Italien und Slowenien denken an gemeinsamen Kontrollen an ihrer Grenze zur Bekämpfung der illegalen Einwanderung. Über gemeinsame Kontrollen sprachen der italienische Außenminister Enzo Moavero Milanesi und sein slowenischer Amtskollegen Miro Cerar bei einem bilateralen Treffen in Brüssel am Montag, berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA.

Mitte Mai sei ein Treffen auf Ebene der Polizeifunktionäre geplant, um das Thema gemeinsamer Grenzkontrollen zu vertiefen. Laut Cerar wollen die beiden Länder ein klares Signal an Schlepperbanden entsenden, die Migranten über die Grenze schleppen. Noch unklar ist, wann die Grenzkontrollen beginnen werden. Gerüchte zufolge sollen diese noch vor dem Sommer starten.

In Slowenien hat in der vergangenen Woche die Verschleppung eines 79-jährigen Mannes an die italienische Grenze für Aufsehen gesorgt. Migranten sollen den Bewohner der ostslowenischen Region Bela Krajina gekidnappt haben, offenbar um sich seines Autos zu bemächtigen. Sie fesselten ihn und steckten ihn in den Kofferraum des Autos, mit dem sie dann in Richtung Italien fuhren. Im Ort Divaca an der italienischen Grenze stiegen sie aus und setzten ihren Weg zu Fuß fort. Jenseits der Grenze wurden die drei mutmaßlichen Täter, zwei Algerier und ein Marokkaner, von der italienischen Polizei gefasst.

Der Entführungsfall lässt in Slowenien im Endspurt des Europawahlkampfs die Wogen hochgehen. Die konservative Opposition wirft der Mitte-Links-Regierung von Ministerpräsident Marjan Sarec Versäumnisse in der Migrantenabwehr vor und möchte eine kompromisslose Grenzsicherungspolitik nach ungarischem Vorbild.

(APA)

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