Schauplätze: „Maria Lassnig. Die Findung der Gefühlsorte"

(c) Maria Lassnig Stiftung
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Die Galerie Ulysses lenkt die Aufmerksamkeit auf einen speziellen Werkblock aus dem Nachlass der Künstlerin.

Sie ist die Jahresregentin unter den Zeitgenossinnen: Maria Lassnig (1919–2014), deren Geburtstag sich vor wenigen Wochen zum einhundertsten Mal gejährt hat. Nach Museumsausstellungen im Amsterdamer Stedelijk sowie dem Lentos in Linz lenkt in Wien nun die Galerie Ulysses – noch im Vorfeld der großen One-Woman-Show in der Albertina im Herbst – die Aufmerksamkeit auf einen speziellen Werkblock aus dem Nachlass der Künstlerin: Farbige Werke aus dem Zeitraum 1985–1996, in denen der eigene Körper samt seiner Befindlichkeiten umkreist wird wie etwa im Gemälde „Violette sitzend/Rückenprobleme" aus dem Jahr 1996 (Bild). Dabei geht die Künstlerin insbesondere vom Gesichtsfeld aus als „Feld von verschiedenfarbigem Licht, das dem Lichteinfall durch die geschlossenen Augen entspricht, an dem dann die dumpfen Ballungen des Körpers angehängt sind", wie sie notiert.

Dem steht die Linie als Ausdrucksmittel der Zeichnungen gegenüber. Bald scharfkantig, bald stumpf tritt sie in Opposition zum flächenfüllenden Potenzial der Malerei. Zugleich ist sie ein Instrument, das die Grenzen auslotet und die Zeichnung zum Feld einer „Umschreibung an der äußersten Grenze" macht.

Galerie Ulysses: „Maria Lassnig. Die Findung der Gefühlsorte" (Opernring 21, 1010 Wien, bis 28. September, www.kunstnet.at/ulysses)

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