Varta kauft Varta zurück

Michael Tojner / MONTANA Tech Components AG: VARTA AG kauft das VARTA Consumer Batteries Geschäft von Energizer.
Michael Tojner / MONTANA Tech Components AG: VARTA AG kauft das VARTA Consumer Batteries Geschäft von Energizer.Montana Tech Components/APA
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Tojner nimmt US-Konzern Energizer die Marke Varta in Europa um 180 Millionen Euro ab.

Ellwangen. 17 Jahre nach der Zerschlagung des Traditionsunternehmens kauft Varta das angestammte Geschäft mit Haushaltsbatterien, Taschenlampen und Ladegeräten zurück und verdoppelt damit seinen Umsatz. „Ich hatte immer die große Vision“, sagte der Varta-Mehrheitseigentümer Michael Tojner. Der US-Batteriehersteller Energizer musste das europäische Geschäft von Varta auf Druck der EU-Kartellbehörden abgeben. Varta zahlt 100 Millionen Euro, dazu kommen rund 80 Millionen Euro übernommene Schulden.

600 Millionen Euro Umsatz

Die Industriellenfamilie Quandt, die auch an BMW beteiligt ist, hatte das Unternehmen 2002 zerschlagen. Tojner hatte damals die kleinste Sparte, Mikrobatterien, übernommen. Im Herbst 2017 brachte er das Unternehmen wieder an die Börse.

Unter dem Dach der Varta AG wurden bisher nur Knopfzellen für Hörgeräte und Kopfhörer sowie Batterien zur Speicherung von Energie etwa aus Fotovoltaikanlagen gebaut. Damit setzt Varta 300 Mio. Euro um, künftig werden es rund 600 Mio. Euro sein. Finanziert werden soll die Übernahme mit einem Kredit. Eine Kapitalerhöhung ist laut Tojner nicht nötig. Das Unternehmen sei bisher schuldenfrei, aus dem Börsengang sei noch Geld da.

Mit der Übernahme kommen zwei der drei Unternehmen wieder zusammen, die Varta-Batterien herstellen. Nur das Geschäft mit Autobatterien gehört weiter dem US-Autozulieferer Johnson Controls. „Das werden wir definitiv nicht zurückkaufen“, sagte Tojner. Varta setze vielmehr auf Elektroautos und hat sich um Fördergelder zur Produktion von Batteriezellen beworben. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.05.2019)

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