Weikendorf. Der Bürgermeister soll erklärt haben, die Gemeinde habe wegen Religion kein Interesse am Zuzug.
Wien. Es gibt scharfe Kritik an den kolportierten Vorgängen rund um eine muslimische Familie, die ein Haus in Weikendorf (NÖ) kaufen will. Der dortige Bürgermeister, Johann Zimmermann (ÖVP), soll erklärt haben, dass die Weinviertler Gemeinde „kein Interesse" am Zuzug einer palästinensischen Familie habe – wegen ihrer Religion.
Auf ihrer Website erklärt die Gemeinde mittlerweile, die Causa werde neu geprüft. Laut „Kurier" soll der Bürgermeister in seiner Stellungnahme an die Grundverkehrskommission unter anderem geschrieben haben, dass „die unterschiedlichen Kulturkreise der islamischen sowie der westlichen Welt in ihren Sitten und Gebräuchen weit auseinanderliegen".
Alexander Pollack von SOS Mitmensch forderte eine klare Reaktion der Landes- und Bundespolitik. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) müsse klarstellen, dass auch in Niederösterreich Religionsfreiheit und Diskriminierungsverbot geachtet würden.
Die Gemeinde veröffentlichte am Wochenende auf ihrer Website eine „Information zur Grundkaufangelegenheit": Man werde das Ergebnis neu überprüfen. Der Bürgermeister war wegen eines Urlaubs nicht erreichbar. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.06.2019)