Bundespräsident Alexander Van der Bellen trifft sich heute mit seinem slowenischen Amtskollegen Borut Pahor. Auch bei Kanzlerin Brigitte Bierlein ist ein Besuch geplant.
Nach der innenpolitischen Normalisierung kommt die außenpolitische: Erstmals nach der Ibiza-Krise empfängt Bundespräsident Alexander Van der Bellen (75) am Donnerstag offiziell einen ausländischen Amtskollegen in Wien. Sloweniens Präsident Borut Pahor (55) wird bei seinem Besuch auch die neue Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) treffen.
Van der Bellen begrüßt Pahor um 10.00 Uhr am Inneren Burghof mit militärischen Ehren, danach findet ein Gespräch der beiden Präsidenten in der Hofburg statt, gefolgt von einem Pressegespräch (11.30 Uhr).
Um 13.00 Uhr macht Pahor der österreichischen Regierungschefin im Bundeskanzleramt die Aufwartung, um 14.20 Uhr empfängt Nationalratspräsident Sobotka den slowenischen Präsidenten im Ausweichquartier des Parlaments. Um 15.00 Uhr wollen sich die beiden Präsidenten an der Technischen Universität Wien ein "Plus-Energie-Gebäude" ansehen.
Heikle Fragen im bilateralen Verhältnis
Gesprächsthemen sind die Klimakrise - Pahor macht bei Van der Bellens Klimainitiative mit - und Europapolitik. Beide Präsidenten gelten als prononcierte pro-europäische Politiker und Befürworter der EU-Erweiterung am Westbalkan.
Mit Spannung wird erwartet, wie der frühere österreichische Grünen-Chef (1997-2008) und der ehemalige sozialdemokratische Ministerpräsident Sloweniens (2008-2011) mit heiklen Fragen im bilateralen Verhältnis umgehen werden. Ljubljana kritisiert die nach der Flüchtlingskrise verhängten österreichischen Grenzkontrollen, an denen auch die türkis-blaue Bundesregierung festgehalten hat, obwohl kaum noch Migranten an der slowenisch-österreichischen Grenze aufgegriffen werden.
(APA)