Stephanie Grisham wird die neue Sprecherin von US-Präsident Donald Trump. Doch gleichzeitig will sie der First Lady treu bleiben.
Wien/Washington. Nicht in seiner Regierung, doch im Umfeld des Weißen Hauses umgibt sich Donald Trump gerne mit Mitarbeiterinnen. Seine Ex-Kommunikationschefin Hope Hicks hat der Präsident ins Herz geschlossen; Sarah Huckabee Sanders, seine scheidende Pressesprecherin, bezeichnete er zum Abschied als „Kriegerin“ und bat sie neulich zum offiziellen Wahlkampfauftakt in Orlando auf die Bühne.
Nun hat er erneut eine Frau für den womöglich delikatsten Job im Weißen Haus berufen – und sie obendrein von der First Lady abgeworben. Stephanie Grisham, die Sprecherin von Melania Trump, wird den Präsidenten bereits auf dessen Ostasien-Reise zum G20-Gipfel nach Osaka und nach Seoul begleiten. Grisham übernimmt gleich drei Funktionen: Zum Amt der Pressesprecherin und der Kommunikationschefin betreut sie weiterhin die PR-Agenden der First Lady, die voll des Lobs war: Sie könne sich keine bessere Person vorstellen. Manche zweifeln aber, ob Grisham drei Aufgaben jonglieren kann.
Professionell und loyal
Die 42-jährige Grisham, Mutter zweier Kinder, ist eine Frau der ersten Stunde im Trump-Team – und einer der wenigen, die ihm beruflich die Treue gehalten hat. Vor vier Jahren hatte sie sich aus freien Stücken für ihn in den Wahlkampf gestürzt. Neben Sean Spicer avancierte sie zuerst zur Vize-Pressesprecherin. Grisham gilt als kämpferisch und professionell, sie beschützte Melania Trump gegen Attacken, ließ kaum Enthüllungen zu und sorgte für die Entlassung der Vize-Sicherheitsberaterin. Zur Debatte steht jetzt, ob sie die regelmäßige Pressekonferenz im Weißen Haus wieder einführt. [ Reuters ] (vier)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.06.2019)