Rapid: "Sind enttäuscht, können aber zufrieden sein"

Steffen Hofmann
Steffen Hofmann(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Marie Rambauske)
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Torschützenkönig Steffen Hofmann und Trainer Peter Pacult bemühten sich nach dem verpassten Titel, die positiven Aspekte der Saison herauszustreichen.

Den Meistertitel hat Österreichs Fußball-Rekordchampion Rapid Wien am Donnerstag verpasst, dennoch sind die Hütteldorfer mit dem vergangenen Jahr weitgehend zufrieden. "Wir haben 73 Punkte erreicht und eine gute Saison gespielt", meinte Trainer Peter Pacult nach dem abschließenden 3:1-Erfolg beim SV Mattersburg. "Es gab keine Enttäuschung in der Kabine, denn die Titelchancen waren sowieso minimal."

Salzburg verteidigte mit einem 2:0-Sieg in Graz die Meisterwürden, auch die Austria gab sich keine Blöße und besiegte die SV Ried daheim ebenfalls 2:0. Damit blieb den Hütteldorfern, die nur im Falle des Stolperns beider Konkurrenten eine Chance auf den Meistertitel gehabt hätten, in der Abschlusstabelle der dritte Rang. Eine mögliche bessere Platzierung hat Rapid wohl zu Beginn des Frühjahrs verspielt. In den ersten vier Runden nach der Winterpause hatten die Wiener nur zwei Punkte geholt.

"In diesen Spielen haben wir unsere Chancen auf den Titel vergeben", sagte Sportdirektor Alfred Hörtnagl. "Die 73 Punkte sind aber eine Bestätigung der Arbeit der vergangenen Jahre. Trotz allem war die Saison erfolgreich, vor allem mit den internationalen Erfolgen." Höhepunkt waren in der letzten Qualifikationsrunde der Europa League der Erfolg über Aston Villa (1:0/h, 1:2/a) und der 3:0-Heimsieg gegen den Hamburger SV in der Gruppenphase.

Auch wurde es bei Rapid, wie zuletzt auch heuer der Publikumsmagnet Nummer eins, mit Genugtuung registriert, dass das Team 80 Tore erzielt hat und damit über die beste Offensive der Liga verfügt. "Unser Spiel ist immer nach vorne ausgerichtet. Es kommt nicht von irgendwoher, wenn du dreimal hintereinander die meisten Tore schießt", sagte Pacult.

Hofmann im Wechselbad der Gefühle

Ein Rapidler durfte sich trotz verpasstem Meistertitel über eine Auszeichnung freuen. Kapitän Steffen Hofmann erzielte 20 Saisontore und wurde erstmals Torschützenkönig der österreichischen Bundesliga. "Natürlich wäre es mir lieber gewesen, wenn wir am Platz stehen und feiern könnten. Wir sind enttäuscht, mit 73 Punkten können wir jedoch zufrieden sein. Der Torschützentitel ist eine schöne Sache", meinte der Spielmacher. "20 Tore sind eine ganze Menge, das ist schon sehr gut, normalerweise schieße ich so zwischen zehn und zwölf."

Das Team der Hütteldorfer dürfte weitgehend unverändert bleiben. In den vergangenen Monaten wurden zahlreiche Verträge bereits verlängert - darunter die von Hofmann, Pacult und den beiden Torhütern Raimund Hedl und Helge Payer. Offen ist aber noch die Zukunft von Mittelfeldspieler Branko Boskovic. Auch Flügel Veli Kavlak und der in der vergangenen Saison mit 18 Toren sehr erfolgreiche kroatische Stürmer Nikica Jelavic gelten als Wechselkandidaten. "Mit Branko muss man noch reden", sagte Hörtnagl. Zudem werde man in der Zukunft weiter auf junge Spieler aus dem Amateurteam bauen.

Viel Zeit haben die Rapidler nicht, um sich nach der langen Saison auszuruhen. Bereits vier Tage nach dem WM-Finale steht am 15. Juli das Hinspiel in der zweiten Runde der Europa-League-Qualifikation an. "Schauen wir, was nächstes Jahr möglich ist", meinte Hofmann. "Jetzt freuen wir uns einmal auf die Sommerpause. Wir müssen erst sehen, wie die Mannschaft im nächsten Jahr ausschaut. Wichtig ist, dass wir international spielen."

(APA)

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