Wie vorgehen gegen falsche Bonitätsauskünfte?

In der Bauwirtschaft können falsche Bonitätsauskünfte rasch zu Schwierigkeiten führen.
In der Bauwirtschaft können falsche Bonitätsauskünfte rasch zu Schwierigkeiten führen.(c) REUTERS (CHINA STRINGER NETWORK)
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Der OGH hatte klargestellt, welche Sorgfaltspflichten Wirtschaftsauskunfteien im digitalen Zeitalter einhalten müssen, um nicht wegen irrtümlicher Fehlinformationen verantwortlich gemacht zu werden. Eine Verurteilung folgte.

Linz. Das Eingehen neuer Geschäftsbeziehungen, aber auch die Aufrechterhaltung bestehender, kann wirtschaftliche Gefahren bieten, vor allem, wenn ein Vertragspartner Vorleistungen erbringen soll und der andere nicht mehr zahlungsfähig ist. Die Dienstleistungen von Wirtschaftsauskunfteien ermöglichen, wirtschaftliche Risken abzuschätzen, und erweisen sich daher als notwendig. Was aber, wenn die Auskünfte falsch sind?

Ein mittelständischer Betrieb, der auf die Vermittlung von Fach- und Führungskräften für Baustelleneinsätze spezialisiert ist, benötigt für seine Montage-Mitarbeiter regelmäßig Leihautos. Die Buchhaltung des Vermieters, die ins nicht deutschsprachige Ausland ausgelagert wurde, verrechnet immer wieder falsche Leistungen, manche doppelt, und teilt die berechtigten Reklamationen zu den entsprechenden offenen Rechnungen der weltweit tätigen Wirtschaftsauskunftei nicht mit. Dies führt dazu, dass die Wirtschaftsauskunftei eine „Frühwarnmeldung Rot: Zahlungsverhalten: Änderung der Zahlungsweise“ online stellt, dies mit dem Hinweis, dass der Mittelständler nunmehr 111 Tage nach Zahlungsziel anstatt wie bisher 93 Tage nach Zahlungsziel zahle. Die durchschnittliche Zahlungsdauer betrug aber in Wirklichkeit bloß 13 Tage. Ein überraschter Geschäftspartner des Mittelständlers kontaktierte diesen und stellte die Geschäftsbeziehung und zumindest den Geschäftsumfang wegen der falschen Bonitätsauskunft infrage.

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