Andere Länder, andere Sitten

Aldi expandiert also nach China. Es wird dort nun Aldi Nord, Aldi Süd und Aldi Hong Kong geben.

Aldi expandiert also nach China. Es wird dort nun Aldi Nord, Aldi Süd und Aldi Hong Kong geben. In Taiwan wird Aldi dann Hofer heißen. Der in unseren Breiten als Diskonter bekannte Aldi will in China allerdings explizit als Premiumanbieter auftreten. Das heißt, die Kartonschachteln werden vergoldet, die Paletten aus Mahagoni gefertigt. Die Eigenmarken bekommen fantasievollere Namen: Chips werden dann „Goldene Schätze“ heißen. Fertigmenüs von A1 bis Z345 durchnummeriert.

Und jeden ersten Montag im Monat – so lange der Vorrat reicht – gibt es die große Fahrrad-Aktion. Die fallen in China allerdings leichter um. Wie ja auch der Reis dort anders schmeckt. Das hat in der Vorwoche bereits eine von der EU in Auftrag gegebene Studie nachgewiesen: dass die gleichen Markenprodukte in anderen Ländern unterschiedlich schmecken. Andere Länder, andere Essgewohnheiten eben. Die einen haben es gern süßer, die anderen gern salziger und so weiter.

Und das trifft ja auch auf die EU an sich zu: Man wählt bei der EU-Wahl mehrheitlich einen Spitzenkandidaten für den Kommissionspräsidenten aus, dann schmeckt das dem Konsumenten in Frankreich nicht, und auf einmal liegt ein anderer Kommissionspräsident im Regal. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.07.2019)

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