Casinos Austria-Großaktionär Sazka klagt Novomatic

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GluecksspielDie Presse/Fabry
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Ein Schiedsgericht der Internationalen Handelskammer soll im Streit zwischen der tschechischen Sazka Gruppe und dem Glücksspielkonzern Novomatic entscheiden.

Die Sazka Gruppe, größter Aktionär der Casinos Austria, klagt den Novatic-Konzern, der 17 Prozent an den Casinos hält, berichtet der "Kurier" (Dienstag). Novomatic stimmte bei der vergangenen Hauptversammlung nicht mit Sazka, mit der man eigentlich seit 2016 einen Stimmbindungsvertrag hat. Novomatic steht in den Casinos auf der Seite der Republik, die über die Staatsholding ÖBAG 33 Prozent an der Casag hält.

Gewinnt Sazka die Klage beim Schiedsgericht der ICC (Internationale Handelskammer) auf einen Schadenersatz in dreistelliger Millionenhöhe und die Mehrheit im Aufsichtsrat gegen Novomatic, dann könnte der Staat bei Casinos und Lotto an Einfluss verlieren.

Sazka und Novomatic halten gemeinsam die Mehrheit an der Casag und hatten vereinbart, bei wichtigen Entscheidungen gemeinsam vorzugehen. Bei der letzten Hauptversammlung reklamierte Sazka alle 12 Kapitalvertreter für sich. Auf der Sazka-Liste standen keine Vertreter der heimischen Staatsholding. Novomatic, der Gaming-Konzern des Industriellen Johann F. Graf , stimmte dann nicht mit den Tschechen, sondern mit der Republik.

Tschechen wollen die Kontrolle

Sazka bekam nur fünf Aufsichtsräte und nicht die Kontrolle. Diese würden die Tschechen aber brauchen, um die Casag für einen Börsengang der Sazka konsolidieren zu können, schreibt der "Kurier". Sazka-Chef Robert Chvatal stellte damals eine Klage gegen Novomatic in den Raum. Diese kommt nun ein Jahr später. Inzwischen nämlich verlor Sazka auch noch das Rennen um den neuen Casag-Vorstand, Ex-Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) war nicht auf die Pläne des Großaktionärs eingegangen.

Eine weitere, letzte Niederlage spielte sich um die Medial Beteiligungsgesellschaft ab, so der "Kurier". Die Casag-Beteiligung der Sazka läuft über diese Zwischenholding, die Casinos halten daran immer noch 0,3 Prozent. In der Medial müssen jedoch alle Entscheidungen einstimmig sein. Mit diesem winzigen Anteil kann die Casag sehr lästig sein und ihren größten Aktionär blockieren. Der Versuch, die Casag hinaus zu bekommen, scheiterte. Chvatal kritisierte zuletzt ebenso im "Kurier" heftig den politischen Einfluss.

Novomatic-Vorstand Harald Neumann bestätigte die Klage, die derzeit von der ICC geprüft wird, nannte aber keine Details.

(APA)

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