Junge Juden in Europa: Sichtbar, aber verunsichert

Umfrage der EU-Grundrechteagentur weist auf Antisemitismus hin.

Brüssel. Rund 2700 in der EU lebende junge Juden hat die EU-Grundrechteagentur (FRA) befragt, um herauszufinden, wie jüdische Mitbürger ihren Alltag erleben. Das am gestrigen Donnerstag veröffentlichte Ergebnis zeichnet ein zwiespältiges Bild: Die jüdischen Jungbürger (im Alter von 16 bis zu 34 Jahren) sind einerseits selbstbewusst, andererseits mit Intoleranz und Antisemitismus konfrontiert.

Demnach gaben 81 Prozent der Befragten an, das Judentum sei ein wichtiger Bestandteil ihrer Identität. Derselbe Anteil gab allerdings auch an, in ihrer Heimat sei der Antisemitismus ein wachsendes Problem. Fast jeder zweite junge Jude (44%) war Ziel eines antisemitischen Übergriffs – ein höherer Anteil als bei älteren Juden. 45 Prozent verzichten aus Sicherheitsgründen auf das Tragen der Kippa. Und 41 Prozent spielten bereits mit dem Gedanken, deshalb ihre europäische Heimat zu verlassen. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.07.2019)

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