Nicht vegetarisch: Schlachtabfälle in Weichspüler

Der Talg von Schlachtabfällen legt sich wie ein Mantel um die Wäschefasern und mache sie weich und geschmeidig.
Der Talg von Schlachtabfällen legt sich wie ein Mantel um die Wäschefasern und mache sie weich und geschmeidig. Imago
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Das Versprechen von duftend weicher Wäsche wird mit unappetitlichen Inhaltsstoffen gehalten. Das haben deutsche Verbraucherschützer herausgefunden.

Weiche Wäsche, die angenehm riecht. Damit werben die Hersteller von Weichspülern. Dass diese Versprechen nur durch unappetitliche und teilweise gefährliche Inhaltsstoffe eingehalten werden, hat die aktuelle Ausgabe der deutschen SWR-Sendung "Marktcheck" herausgefunden. Unter dem Titel "Ekelig oder kuschelig? Was Weichspüler in der Wäsche anrichten", wurden eine Seite der Weichspüler-Industrie beleuchtet, die nichts mit den Werbebildern zu tun haben.

Schlachtabfälle enthalten

Zum Beispiel, dass Schlachtabfälle ein Hauptbestandteil der Weichspüler sind, die mit Babys, Bärchen, Blumen oder französischen Parfums werben. Genau genommen handelt es sich um kationische Tenside. "Diese werden teilweise aus tierischen Fetten, also aus Schlachtabfällen hergestellt", erklärt Philip Heldt von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen im Interview mit dem SWR. Für Vegetarier und Veganer sei das wichtig zu wissen.

Der Talg der Schlachtabfälle, der kationischen Tensiden legt sich wie ein Mantel um die Wäschefasern und mache sie weich. Allerdings würden sich jene Tenside auch wie ein schmieriger Film in der Waschmaschine, der Wäschetrommel und den Rohren ablegen. Damit kann sich ein Biofilm anheften, auf dem Bakterien wachsen. Damit nicht genug: Da sich die Tenside auch über die Wäschefasern legen, haben sie eine wasserabweisende Wirkung. Handtücher können so beispielsweise weniger Feuchtigkeit aufnehmen.

Auf Weichspüler verzichten

Auch die vielen chemischen Inhaltsstoffe der Weichspüler sind mitunter kritisch zu sehen. Toxikologin Marike Kolossa vom Umweltbundesamt erklärt: "Vor allem sind das allergieauslösende Stoffe, die entweder als Duftstoffe oder als Konservierungsstoffe eingesetzt werden." Diese können zu Hautreizungen, Allergien oder Kontaktdermatitis führen.

In einem der untersuchten Produkte ist zudem Butylphenyl Methylpropional, der Duftstoff Lilial, zu finden. Dieser ist vermutlich fortpflanzungsschädigend beziehungsweise beeinträchtigt die männliche Fruchtbarkeit. Die Toxikologin rät deshalb, auf Weichspüler gänzlich zu verzichten. Das sei auch besser für die Umwelt.

>> SWR-Sendung "Marktcheck"

(chrile )

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