„Der Stopp des Supertankers durch die Briten war ein Fehler und dumm“, schimpft Präsident Rohani. Außenminister Zarif schließt einen Tausch Tanker gegen inhaftierte Britin aus.
Der iranische Präsident Hassan Rohani hat den Stopp eines iranischen Öltankers in Gibraltar als Fehler bezeichnet. "Der Stopp des Supertankers durch die Briten war ein Fehler und dumm (...) Wir müssen uns alle dafür einsetzen, dass die internationale Schifffahrt sicher bleibt und sie nicht mit solchen Aktionen unsicher machen", sagte Rohani am Mittwoch.
Großbritannien solle dies beherzigen, "um später nicht die Konsequenzen zu tragen", betonte er. Der iranische Supertanker "Grace 1" war in der vergangenen Woche vor Gibraltar wegen des Verdachts illegaler Öllieferungen für Syrien gestoppt worden. Auch die britische Marine war an der Aktion beteiligt. Der Iran protestierte, lud dreimal den britischen Botschafter in Teheran vor und forderte, das Schiff sofort weiterfahren zu lassen. Der Oberste Gerichtshof des britischen Überseegebietes hat inzwischen angeordnet, dass das Schiff mindestens bis zum 21. Juli nicht wieder auslaufen darf. Gibraltar am Südzipfel Spaniens steht seit 1713 unter britischer Souveränität. Das Gebiet wird aber von Spanien beansprucht.
Tausch gegen inhaftierte Britin?
Im Iran kursierten in den vergangenen Tagen Gerüchte, dass der Iran den Tanker gegen eine im Iran inhaftierte Britin austauschen würde. Außenminister Mohammed Javad Zarif wies dies am Mittwoch zurück. "Das Thema Austausch Nazanin Zaghari-Ratcliffe gegen den Tanker ist kein Thema", sagte Zarif laut Nachrichtenagentur Isna.
Die 41-jährige Zaghari-Ratcliffe, eine Projektmanagerin der Thomson Reuters Stiftung, war nach einem Privatbesuch bei ihren Eltern im April 2016 verhaftet worden. Ihr werden Verschwörung, Zusammenarbeit mit westlichen Geheimdiensten und Spionage vorgeworfen. Die Doppelstaatsbürgerin hat alle Vorwürfe zurückgewiesen, wurde aber trotzdem zu fünf Jahren Haft verurteilt. Alle diplomatischen Bemühungen der britischen Regierung, sie vorzeitig freizubekommen, sind bis jetzt gescheitert.
(APA/dpa)