Datenschutz: Facebook muss in den USA fünf Milliarden Dollar Strafe zahlen

Was stellt Facebook mit den Daten an? Nicht alle Aktivitäten waren rechtlich gedeckt.
Was stellt Facebook mit den Daten an? Nicht alle Aktivitäten waren rechtlich gedeckt.APA/AFP/ALASTAIR PIKE
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Die US-Verbraucherschutzbehörde stimmte dem Vergleich zu, berichtet das „Wall Street Journal“. Es geht um Datenmissbrauch durch die Firma Cambridge Analytica.

Wegen gravierender Datenschutzverstöße muss Facebook in den USA einem Medienbericht zufolge eine Strafe von fünf Milliarden Dollar (4,4 Milliarden Euro) zahlen. Die US-Verbraucherschutzbehörde FTC stimmte einem milliardenschweren Vergleich zu, wie das "Wall Street Journal" am Freitag berichtete.

Die FTC hatte im vergangenen Jahr Ermittlungen wegen eines möglichen Verstoßes des Konzerns gegen eine im Jahr 2011 geschlossene Verpflichtung zu mehr Datenschutz eingeleitet.

Demokraten gegen Vergleich

Die drei republikanischen Vertreter der Behörde votierten dem Bericht zufolge für den Vergleich, die zwei demokratischen Vertreter dagegen. Das Justizministerium muss der Entscheidung noch zustimmen. Es folgt jedoch in der Regel den Empfehlungen der US-Behörde. Es wäre die höchste bisher wegen Datenschutzverstößen verhängte Strafe. Der Facebook-Konzern äußerte sich dazu bisher nicht.

Ende April hatte der Konzern angekündigt, er habe bereits vorsorglich drei Milliarden Dollar zur Seite gelegt. Ausgelöst worden waren die Ermittlungen der FTC gegen den Internetkonzern durch den Skandal um den Missbrauch von Facebook-Nutzerdaten durch die Datenanalysefirma Cambridge Analytica. Die britische Firma hatte heimlich die Daten von rund 87 Millionen Nutzern abgefischt. Sie wurden unter anderem für den Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump benutzt.

In der 2011 geschlossenen Vereinbarung mit der FTC hatte das Unternehmen einen transparenteren Umgang mit Nutzerdaten zugesagt. Auch sicherte Facebook zu, die Nutzer in klarerer Form als zuvor darüber zu informieren, wenn deren Informationen mit Dritten geteilt werden sollten.

(APA/AFP)

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