Dominic Thiem: Die finale Titelmission vor vollem Haus

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Dominic Thiem hat sich am Freitag zum zweiten Mal in seiner Karriere und erstmals seit fünf Jahren für das Endspiel in Kitzbühel qualifiziert.

Nur noch ein Sieg fehlt Dominic Thiem zur Erfüllung eines seiner größten Träume. Der 25-Jährige Topstar der Generali Open in Kitzbühel qualifizierte sich am Freitag zum zweiten Mal nach 2014 (Niederlage gegen David Goffin) für das Finale, er bezwang den als Nummer sieben gesetzten Italiener Lorenzo Sonego nach 1:42 Stunden mit 6:3, 7:6 (6). Ein möglicher 14. ATP-Titel hätte für den Schützling des Chilenen Nicolas Massú zweifelsfrei besondere Bedeutung.

Thiem könnte 26 Jahre nach Thomas Muster 1993 zum erst zweiten österreichischen Kitzbühel-Einzelsieger der Profi-Ära werden. Nötig ist dafür ein Sieg im heutigen Endspiel (15 Uhr, live auf ServusTV) gegen den 31-jährigen Albert Ramos Viñolas, der Norwegens Jungstar Christian Ruud mit 7:5, 6:4 besiegte. Der Spanier ist aktuell die Nummer 69 der Weltrangliste, agiert momentan aber in Hochform, wie auch sein letztwöchiger Turniersieg in Gstaad eindrucksvoll belegte.

„Ich bin überglücklich, dass ich es wieder ins Finale geschafft habe und werde alles dafür geben, dass ich mir einen meiner größten Kindheitsträume erfülle“, sagte Thiem nach getaner Arbeit und zollte seinem Gegner Respekt. „Es war ein gutes Match, Sonego hat fast das ganze Match über sehr gut gespielt. Er hat mir wenig geschenkt, bis auf einen Volleyfehler auch ein sehr gutes Tiebreak gespielt.“

„Das Publikum gibt dir die letzten Prozent"

Einen möglichen dritten Satz wollte Thiem unbedingt abwenden. Schon die knapp 25-minütige Regenunterbrechung vor Beginn des Tiebreaks sei unangenehm genug gewesen. „Weil ich das Game bei 5:6 gut gespielt habe, dann kam plötzlich die Regenunterbrechung und ich bin schlecht ins Tiebreak gestartet.“ Die 5600 Fans, die zum dritten Mal en suite für einen Hexenkessel im ausverkauften Stadion sorgten, spielten dann aber durchaus eine entscheidende Rolle. „Hier zu spielen ist schon etwas ganz Besonderes. Das Publikum gibt dir die letzten Prozent, vor allem in so engen Situationen“, erklärte Thiem nach dem verwandelten Matchball.

Für den zweifachen French-Open-Finalisten geht es in seinem insgesamt 22. Finale nun also um seinen 14. Titel, den dritten nach Indian Wells und Barcelona in diesem Jahr. Für das Erreichen des Endspiels hat er 48.770 Euro (brutto) sicher, der Sieger kassiert 90.390 Euro. In der Weltrangliste wird Thiem, unabhängig vom Ausgang des Endspiels, die Nummer vier bleiben.

Auf dem Weg zu seinem ersten, mit Gewissheit emotionalen Heimsieg gilt es nun, Ramos Viñolas zu schlagen. „Der ist sehr gut drauf, war vor zwei Jahren die Nummer 17. Anscheinend nähert er sich wieder diesem Level an“, meinte Thiem, der sich an ein „sehr, sehr gutes Match von mir“ in Rio de Janeiro vor zwei Jahren erinnerte. „Ich werde mir das noch auf Video anschauen, was ich da gemacht habe.“ Ramos Viñolas sei jedenfalls ein ernstzunehmender Gegner. „Wenn er beginnt, mit der Vorhand zu verteilen, kann es sehr unangenehm werden.“

Doppelte Titelchance

Noch vor Thiem greift mit Philipp Oswald im Doppel (12.30 Uhr, ebenfalls live auf ServusTV) ein weiterer Österreicher nach dem Titel. Der Vorarlberger, 33, fordert mit dem Slowaken Filip Polasek das belgische Duo Sander Gillé/Joran Vliegen. Die vier Herren standen einander erst vergangenen Sonntag in Gstaad gegenüber, damals hatten sich Gillé/Vliegen mit 6:4, 6:3 durchgesetzt. Für ÖTV-Daviscupper Oswald wäre es der zehnte Titel auf der Tour, der zweite in diesem Jahr nach Umag vor zwei Wochen. (cg)

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