Die Resignation aus Favoriten vertreiben

Trainer Christian Ilzer.
Trainer Christian Ilzer.(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber)
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Nach dem vorzeitigen Europacup-Aus der Austria ortet Trainer Christian Ilzer allen voran ein mentales Problem seiner Mannschaft. Gegen Schlusslicht Admira soll das violette Selbstvertrauen wieder wachsen.

Wien. Groß war der Jubel, als die Austria sich im vergangenen Mai den internationalen Startplatz gesichert hatte. Zwei Qualifikationsspiele später und einen Gesamtscore von 2:5 gegen Apollon Limassol später ist davon nichts mehr übrig. „Limassol war in beiden zweiten Spielhälften die klar bessere Mannschaft und ist verdient aufgestiegen“, erklärte Trainer Christian Ilzer, dessen Europacup-Premiere mit zwei Niederlagen endete.

Auch Ilzer haderte wie die Spieler mit der Elfmeter-Entscheidung des polnischen Referees ebenso wie mit dem unglücklichen Eigentor, womit das Momentum nach der violetten Führung durch Maudo Jarjué verpufft war. Dennoch ortete der 41-Jährige ein mentales Problem seiner Mannschaft. „Wir haben es nicht geschafft, dem Spiel eine Wende zu geben“, sagte der Austria-Coach. „Wenn wir in Rückstand sind, resignieren wir zu leicht, geben das Spiel zu leicht her. Da müssen wir unseren Plan durchziehen und an das Ergebnis glauben.“

Nach dem Rückstand erarbeitete sich die Austria keine einzige Chance mehr aus dem Spiel, vor der Pause wurden hingegen zu viele davon nicht genutzt. „Wir hätten locker 2:0, 3:0 führen können. Natürlich haben wir unseren Teil beigetragen, indem wir die Konter nicht gut genug fertig gespielt haben“, erklärte Kapitän Alexander Grünwald, der von einer Partie auf Augenhöhe sprach, in der „kleine Details“ gegen sein Team entschieden hätten.

Finanziell war der kurze Europacup-Auftritt für die Veilchen ein Nullsummenspiel, kalkuliert wurde allerdings mit dem Einzug ins Play-off. Das fehlende Geld könnte nun stattdessen der Verkauf eines Spielers einbringen, Tarkan Serbest gilt als heißer Kandidat. Die erhofften Punkte für die Setzung blieben allerdings ebenso aus, womit es als ungesetztes Team auch in Zukunft nicht leichter wird.

Nach der vierten Niederlage in dieser Saison muss Ilzer die Mannschaft schnellstmöglich auf die nächste Aufgabe einschwören, am Sonntag wartet Schlusslicht Admira. „Wir müssen schauen, dass wir in der Meisterschaft und im Cup noch sehr viel Spaß in dieser Saison haben“, sagte Grünwald.

Gute Laune in Linz

Beim Lask herrscht hingegen nach dem Aufstieg ins Champions-League-Play-off gegen Brügge „extrem gute Laune“, wie Trainer Valérien Ismaël verriet. Der Heimsieg gegen Basel hat den Vizemeister aber auch eine Menge Kraft gekostet, weshalb der Franzose heute gegen WSG Tirol wieder auf Rotation setzen will. „Wir brauchen Frische auf dem Platz“, sagte er und schloss eine radikale Rotation wie vor einer Woche, als bei der Admira sechs Stammspieler geschont wurden, nicht aus. „Wir machen das nicht Pi mal Daumen“, betonte Ismaël. Vielmehr habe die Analyse gezeigt, dass der Unterschied in der Belastung zwischen Liga und Champions League sehr groß sei. Die Befürchtung, dass seine Mannschaft gedanklich schon zu sehr bei Brügge ist, hat der Lask-Coach nicht. „Sie wird voll fokussiert sein gegen Wattens. Sie kann das absolut einordnen.“ (red.)

Bundesliga 4. Runde

SP S U N TORE P
1.Salzburg330089
2.Lask330069
3.Hartberg320136
4.Sturm Graz320136
5.Tirol311114
6.Rapid3111-14
7.Austria3102-13
8.WAC3102-13
9.Altach3102-23
10.Mattersburg3102-63
11.St. Pölten3021-32
12.Admira3003-70

Heute: Lask – Tirol, WAC – Mattersburg, St. Pölten – Salzburg (je 17 Uhr, live Sky).

Sonntag: Austria – Admira, Sturm – Rapid, Altach – Hartberg (je 17 Uhr, live Sky).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.08.2019)

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