Greta in der Neuen Welt

Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf, kurz Pippi, eroberte in der Nachkriegszeit die Welt mit ihrer frech-forschen Art – oder zumindest die Kinderstuben.

Die kleine Revoluzzerin mit dem eigenen Kopf, die sich die Welt richtete, wie es ihr gefiel, brachte es mit ihrer kunterbunten Entourage bis nach Taka-Tuka-Land irgendwo in der Südsee.

Ihre schwedische Landsfrau mit den Pippi-Zöpfen, von aller Welt bis hin zu Angela Merkel nur Greta genannt, kam dieser Tage nach allerlei von den Nachrichtenagenturen gehechelten Wasserstandsmeldungen von ihrem Segeltörn über den Atlantik in der Neuen Welt an. Hello and Welcome in New York, in Empfang genommen von einer Armada von UN-Booten und einem eher schütteren Häuflein von Sympathisanten. Ihre Mission startete die junge Jeanne d'Arc der Klimapolitik, die Friedensnobelpreisträgerin in spe, folgerichtig mit einer „Fridays for Future“-Demo vor der UNO.

In den USA wartet eine Herkulesaufgabe auf sie: benzinfressenden SUVs, surrende Klimaanlagen, Fleischberge in den Fast-Food-Restaurants, Wassersprinkler in den Vorgärten in Wüstengegenden, Klimawandelleugner und Verschwendung allerorten. Und ein Präsident, über den sie sagt, sie habe ihm nichts zu sagen. Pippis Devise hätte wohl gelautet: Kopf hoch – und Augen zu. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.08.2019)

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