"Ich bin Circe": Eine feministische Geschichte

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US-Autorin Madeline Miller schenkt der Zauberin Circe, Tochter des Sonnengotts Helios, eine feministische Geschichte: In der „Odyssee“ hält Circe den Helden ein Jahr auf ihrer Insel fest und verwandelt seine Gefährten in Schweine. Miller schildert die Vor- und Nachgeschichte, dabei greift sie außer auf Homer noch auf etliche weitere Erzählungen aus antiken Quellen zurück. Circe ist bei ihr schon als Mädchen eine Außenseiterin in ihrer Familie, die null Zuwendung bekommt.

Ihre Eltern sind egozentrisch und eitel, Mutter und Schwestern verspotten sie wegen ihres unattraktiven Äußeren. Ihre Liebe zu einem Menschenmann wird enttäuscht (Glaukos wird dank ihr unsterblich, verliebt sich aber in eine andere). Aber sie entdeckt an sich eine Macht – sie kann zaubern. Zwar wird sie wegen ihrer Hexenkünste auf eine einsame Insel verbannt, aber sie wird dort zur selbstständigen, selbstbewussten Frau, die sich von ihrer grausamen Herkunftswelt distanziert.

Madeline Miller, geboren 1978, unterrichtet als Latein- und Griechischlehrerin an einem Gymnasium. Als Autorin wurde sie schon 2011 mit ihrem Debütroman „Das Lied des Achill“ sehr bekannt. Darin erzählte sie Geschehnisse der „Ilias“ aus der Sicht von Achills Freund Patroklos.

"Ich bin Circe" von Madeline Miller, übersetzt von Frauke Brodd. Eisele Verlag, 528 S., € 24,70.

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