Quergeschrieben

Der amerikanische Machiavelli rät zu „Dirty Campaigning“

Saul Alinskys „Rules for Radicals“ ist eine spannende Lektüre. Der Autor beschreibt die wirkungsvollsten Methoden zur Vernichtung des politischen Gegners.

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Im Frühjahr 1972 berieten Studenten der Tulane-Universität in New Orleans, wie sie eine Veranstaltung mit George Bush sen., damals US-Botschafter bei den UN, für den Protest gegen den Vietnam-Krieg nützen könnten. Statt ihn am Reden zu hindern, verkleideten sie sich als Mitglieder des Ku-Klux-Klan und applaudierten heftig, sobald er auf den Krieg zu sprechen kam. Das Echo war gewaltig. Am nächsten Tag titelten die Zeitungen: „Ku-Klux-Klan für Bush“.

Wenn die Studenten mit den Fahnen des Vietcong den Saal besetzt oder die Universität umstellt hätten, was sie ursprünglich geplant hatten, hätte sich Bush wehren können. Aber wie wehrt man sich gegen Applaus? Und wie wehrt man sich dagegen, mit Leuten in Verbindung gebracht zu werden, mit denen man absolut nichts gemeinsam hat, wenn solche Bilder kolportiert werden? Was in der Erinnerung hängen blieb, war die Verbindung Bush und Ku-Klux-Klan. Der Mann, der den Studenten diesen Rat erteilt hatte, war Saul Alinsky (1909–1972), ein Experte in „Dirty Campaigning“, von dem Tal Silberstein noch einiges lernen könnte.

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