Fifa-Weltfußballer

Fifa-Wahl: Unregelmäßigkeiten? Nur ein "Missverständnis"?

Lionel Messi
Lionel MessiAPA/AFP/LLUIS GENE
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Lionel Messi wurde am vergangenen Montag zum sechsten Mal als Fifa-Weltfußballer ausgezeichnet. Vertreter aus dem Sudan, Ägypten und Nicaragua erhoben Vorwürfe gegen die Fifa - und einer ruderte dann ganz kleinlaut zurück. Der Versuch einer Aufklärung.

Zürich. War alles nur Betrug? Der Teamchef des Sudans, der Kapitän der Landesauswahl Nicaraguas und Ägyptens Fußballverband - alle haben Unregelmäßigkeiten bei der diesjährigen Wahl zum Weltfußballer angeprangert. Zwar verteidigte sich die Fifa gegen Vorwürfe, bei der Auszeichnung des Argentiniers Lionel Messi sei es nicht mit rechten Dingen zugegangen. Doch es bleiben offene Fragen.

Sudan-Coach Zdravko Logarusic twitterte ein Foto seines Stimmzettels, auf dem das Erststimmen-Kreuz neben dem Namen des Ägypters Mohamed Salah vom FC Liverpool gesetzt ist. Laut der offiziellen Fifa-Liste ging die Stimme jedoch an Messi. Der ägyptische Verband EFA wiederum verlangte in einem Facebook-Eintrag vom Weltfußballverband eine Erklärung, warum die Stimmen seines Auswahl-Trainers und -Kapitäns nicht gezählt wurden. Sie seien rechtzeitig vor dem Stichtag am 19. August abgegeben worden.

Der Kapitän der nicaraguanischen Auswahl, Juan Barrera, erklärte auf Twitter, gar nicht an der Abstimmung teilgenommen zu haben. In der Fifa-Liste tauchte er allerdings auf - demnach hatte er Messi seine Erststimme gegeben. Barrera sei besorgt über die Situation, hieß es in einer Mitteilung seines nicaraguanischen Vereins Real Estelí FC.

Fifa wehrt sich und Nicaragua gesteht den Fehler ein

"Wir bestätigen, dass wir die richtigen, vom Spieler unterschriebenen Stimmen haben", teilte die Fifa auf Anfrage zum Fall Barrera mit. Man habe die Wahlunterlagen des nicaraguanischen Verbands überprüft - alle seien unterschrieben und durch den Stempel des Verbands bestätigt.

Dann reagierte Nicaragua und räumte einen „Verwaltungsfehler“ ein. Die ausgefüllten Wahlunterlagen seien „irrtümlicherweise“ mit dem Namen und der Unterschrift von Barrera versehen worden, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung. Gewählt habe: Manuel Rosas.  Ein ganz bitteres „Missverständnis“, für das man die verantwortung übernehme. Sowohl Rosas als auch Mannschaftstrainer Henry Duarte hatten für Messi gestimmt.

An der Wahl konnten die Kapitäne und Trainer aller Nationalteams sowie Fans und Medienvertreter teilnehmen. Selbst wenn vereinzelt falsche Stimmen gezählt worden sein sollen, hätte das am Sieg von Messi nichts verändert, da alle vier genannten Gruppen jeweils 25 Prozent zum Ergebnis beitragen.

Österreichs Teamkapitän Julian Baumgartlinger wählte laut FIFA-Angaben übrigens Eden Hazard zum besten Spieler, dahinter reihte er Messi und Virgil van Dijk. ÖFB-Teamchef Franco Foda entschied sich für Mohamed Salah, Cristiano Ronaldo und Kylian Mbappe.

(APA/DPA)

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