„Presse“–chat: „Fast jeder kann sich 25.000 Euro zusammensparen“

„Investment-Punk“ Gerald Hörhan über kleine Aufsteiger und große Spekulanten.

Wien (ebl). Ab rund 25.000 Euro könne man vernünftig investieren, meint Gerald Hörhan im „DiePresse.com“-Chat. Dieses Grundkapital könne fast jeder, der „ordentlich arbeitet“, in einigen Jahren zusammensparen. Denn in fast jedem Job gebe es Aufstiegsmöglichkeiten. Man müsse aber wie ein Investor denken, um erfolgreich zu sein. Dazu brauche man nicht unbedingt eine akademische Ausbildung. Auch „ein Eisverkäufer versteht vielleicht, wie man gutes Geschäft macht. Wenn man nur dasitzt und sagt, ich bin so arm, das System ist so böse, wird man auch kein Geld haben“, so Hörhan, der mit seinem Buch „Investment Punk“ für Aufsehen sorgte. Überhaupt seien die meisten Menschen an ihren finanziellen Problemen selbst schuld, vor allem, wenn sie durch Konsumschulden entstanden sind.

Eine absolut richtige Strategie zum Reichtum gebe es nicht, wer mit 60 Prozent seiner Investitionen richtig liegt, sei schon gut: „Ohne Fehler wäre ich schon Multimilliardär.“ Er selbst investiert in Wohnimmobilien in Deutschland, direkte Firmenbeteiligungen, Vergabe von Mezzaninkapital, stabile Aktien und in geschlossene Fondsanteile auf dem Zweitmarkt. Auch Investitionen in ethisch handelnde oder „grüne“ Vorreiterunternehmen seien empfehlenswert. Berühmte Investoren wie Warren Buffett und George Soros sind für Hörhan beeindruckende Persönlichkeiten. Der größte Spekulant aller Zeiten ist für den Heavy-Metal-Fan aber J. P. Morgan. Denn der Bankier habe Amerika in der Panik von 1907 immerhin vor dem Bankrott gerettet, indem er den Markt mit Liquidität aus seinem Vermögen versorgte.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.05.2010)

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