Springt Ivona Dadic auch bei der Leichtathletik-WM in den Mittelpunkt?
Leichtathletik

Ivona Dadic: Die WM-Hoffnung mit dem Blick für das Wesentliche

Siebenkämpferin Ivona Dadic startet bei der Leichtathletik-WM in Doha als Medaillenanwärterin. Für Trainer Philipp Unfried hat sie Gold schon jetzt verdient.

Wenn der Trainingsplan Ivona Dadic mal wieder vorschreibt, dorthin zu gehen, wo es richtig wehtut, weiß der Coach ganz genau, was angesagt ist: Schweigen. Jedes Wort wäre eines zu viel in Anbetracht von neun 300-Meter-Läufen, bei denen der nächste jeweils schneller zu absolvieren ist als der ohnehin schon recht zackige davor. Erst wenn die Schinderei vorbei und die Übelkeit abgeklungen ist, sein Schützling nicht mehr nach Luft japst, sagt Philipp Unfried, was Sache ist: „Tut mir leid, dass du mir nicht leid tust.“ Doch anstelle einer rechten Geraden erntet der Trainer für seinen Standardspruch ein breites Grinsen. „Weiß ich doch!“

Klingt nach einer ungewöhnlichen Athletin-Trainer-Beziehung. „Am Ende der letzten Saison sind wir zusammengesessen und haben festgestellt, dass wir im ganzen Jahr kein einziges Mal gestritten haben. Ich wüsste auch nicht, worüber wir uns in die Haare kriegen sollten. Ivi ist so gut wie immer motiviert, ich habe noch nie mit einer professionelleren Athletin gearbeitet.“

Die harten Einheiten liegen jedenfalls schon ein Weilchen hinter ihr, wenn Dadic, 25, am Mittwoch (ab 15 Uhr, live, ORF Sport+) und Donnerstag (16.15 Uhr) im Siebenkampf nach einer WM-Medaille greifen wird. Ebenso wie Verena Preiner, 24, die ihrer Zimmerkollegin Ende Juni in Ratingen mit sechs persönlichen Bestleistungen den ÖLV-Rekord abspenstig gemacht hatte (6591 Punkte), damit als Sechste der Entry List zwei Plätze oberhalb von Dadic (6461) rangiert.

Dadic vergangene Woche bei einem Medientermin des Leichtathletikverbands.
Dadic vergangene Woche bei einem Medientermin des Leichtathletikverbands.APA/HERBERT NEUBAUER

Nie wieder Sheffield

Doch die hatte das deutsche Traditionsmeeting als erste Standortbestimmung betrachtet. „Üblicherweise steigere ich mich im Saisonverlauf um 250 bis 300 Punkte. Gelingt mir das auch in Doha, liege ich über der Benchmark von 6700 Punkten, die man in den letzten zehn, fünfzehn Jahren maximal erreichen musste, um auf dem WM-Podest zu stehen.“

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