Themen Geschichte

Eine Zeitung für Deutschland

Joschka Fischer als Grünpolitiker in Hessen 1994: Die „FAZ“, wiewohl für die tägliche Lektüre unverzichtbar, war wohl nicht sein Leibblatt.
Joschka Fischer als Grünpolitiker in Hessen 1994: Die „FAZ“, wiewohl für die tägliche Lektüre unverzichtbar, war wohl nicht sein Leibblatt.(c) Kai-Uwe Wärner / dpa / pictured (Kai-Uwe Wärner)
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Sieht man sich das Innenleben einer bedeutenden Zeitung an, spiegeln sich viele Facetten der Zeitgeschichte. Seit siebzig Jahren setzt die „FAZ“, die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, Themen, in Politik, Wirtschaft, Kultur − von der Gründung 1949 bis heute.

Die Möglichkeit der Wiedervereinigung kam unerwartet. Die deutschen Eliten im Westen reagierten zunächst ohne Euphorie auf die Entwicklung, gleichsam „mit gestopften Trompeten“, so die treffende Metapher von Hans-Peter Schwarz. Wie stand es bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ („FAZ“), die seit ihrer Gründung in ihrem Zeitungskopf auch den Titel „Zeitung für Deutschland“ trägt? Die Einigung war ihr Programm und ihre Mission, schon in einer Zeit, als diese Idee als „Lebenslüge der Deutschen“ und Gefährdung des Friedens gesehen wurde, als bei „Zeit“ und „Spiegel“ nur die alten Herausgeber Gerd Bucerius und Rudolf Augstein für die Wiedervereinigung plädierten, deren Redaktionen aber skeptisch blieben.

In der „FAZ“ verlor man das Thema hingegen nie aus den Augen. Wichtige Posten in der Redaktion waren mit sogenannten Zonen-Flüchtlingen besetzt. Einer von ihnen, der in Böhmen geborene und nach Vorpommern vertriebene Johann Georg Reißmüller, gehörte dazu. Er schrieb in einem Leitartikel 1985: „Warum soll Deutschland gespalten bleiben?“ Er fand keine Argumente dafür.

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