Zeitgeschichte

Luftige Höhen und chauvinistische Abgründe

Freda Du Faur war 1910 die erste Frau auf Neuseelands höchstem Gipfel.
Freda Du Faur war 1910 die erste Frau auf Neuseelands höchstem Gipfel.Gemeinfrei/CC0
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Jahrelang hüteten sich die Pionierinnen des Höhenbergsteigens davor, ihre alpinen Leistungen an die große Glocke zu hängen. So versuchten sie, möglichst unbehelligt vom Sexismus der Branche Gipfel um Gipfel zu erklimmen.

„Oh, wie schön, sieh den rosenroten Schnee“, lässt Johanna Spyri ihre bekannte Romanfigur Heidi bei deren erster Wanderung mit dem Geißen-Peter ausrufen. Das Kind „sprang hierhin und dorthin, daß es überallhin sehe, denn es konnte gar nicht genug bekommen, so schön war's auf allen Seiten“. Die Liebe zu den Bergen kennt keine Geschlechtergrenzen. Die Gesellschaft indes schon.

Sie seien besessen von den Bergen, getrieben von einem Erfolgsgedanken und überambitioniert. Mit diesem Vorwurf wurden Extrembergsteigerinnen bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts regelmäßig konfrontiert. Vor allem dann, wenn eine Expedition misslang oder, schlimmer, es zu einer tödlichen Katastrophe kam. Im Gegensatz dazu wäre es freilich niemandem eingefallen, ihren Bergsteigerkollegen, für die positive Ambition und Risikofreude reserviert waren, ihre Männlichkeit vorzuhalten. Frauen hingegen, so meinte man, sollten vorsichtig, zurückhalten und umsichtig sein.

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