Die Notenbank steht wieder in der Kritik: Sie nehme dem Nachwuchs in der Medizin die Chance, unabhängig zu forschen.
Wien. Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) geht ihren Weg der Neuaufstellung stramm weiter. Sogar die Kritik der österreichischen Universitäten zur geplanten Neuausrichtung des OeNB-Jubiläumsfonds auf „notenbankrelevante“ Themen, lässt sie kalt. Die Unis machen deutlich, dass dadurch wichtige Forschungsprojekte in den Geistes- und Sozialwissenschaften sowie in der Medizin nicht mehr finanziert werden können.
„Die OeNB sollte nicht so tun, als sei sie eine Privatbank, die mit ihrem Vermögen gönnerhaft umgehen kann. Sie ist zu 100 Prozent im Besitz des Bundes, kein Selbstbedienungsladen. Es wirkt, als würde sie sich ihren Unabhängigkeitswunsch durch öffentliche Gelder belegen lassen wollen“, sagt Oliver Vitouch, Präsident der Österreichischen Universitätenkonferenz. Die in Summe rund zehn Million Euro pro Jahr umfassenden OeNB-Förderungen würden vor allem für Nachwuchsforscher in der Medizin fehlen, so Vitouch.