Apple startet offiziell Streamingdienst TV+

imago images/photothek
  • Drucken

US-Konzern will Platzhirschen Netflix und Amazon Konkurrenz machen. In ersten Tests schneidet der Streaming-Neuling schlecht ab.

Der US-Technologiekonzern Apple hat seinen eigenen Streamingdienst eingeführt: Das Angebot namens Apple TV+ ist seit Freitag, den 1. November, erhältlich und buchbar, darunter auch in Deutschland. Insgesamt sollten Kunden in über hundert Ländern das Angebot nutzen können, mit dem der Konzern aus Kalifornien den Platzhirschen Netflix und Amazon Konkurrenz machen und sich Marktanteile sichern will.

Das Abo für Apple TV+ gibt es in den USA schon für 4,99 Dollar im Monat, in Deutschland sind es 4,99 Euro. Damit ist das Angebot deutlich günstiger als die großen Konkurrenten. Zugang haben bis zu sechs Nutzer. Sie können dafür eine Handvoll Serien und Filme ansehen - das Angebot beinhaltet ausschließlich Eigenproduktionen.

Bei der Nutzeroberfläche hat man sich aber ersten Berichten zufolge, wenig Gedanken gemacht. Das Tech-Magazin Golem schreibt, dass auf keinem der verfügbaren Geräte „der Funktionsumfang enthalten sei, den wir bei einem zeitgemäßen Streamingdienst für Filme und Serien erwarten“. Zu Beginn sind nur einzelne Episoden der angekündigten Serien verfügbar. Es gibt auch keine Hinweise darauf, wann die nächsten Folgen ausgestrahlt werden. Wenn man sich damit gegen die Konkurrenz behaupten wolle, stehen die Chancen schlecht, attestiert Golem weiter: „Damit tritt Apple mit sieben Serien und einer Dokumentation gegen die Konkurrenz an, die mehrere Hundert Serien sowie mehrere Tausend Filme im Sortiment hat."

Außerdem sei die Bedienung unübersichtlich und verwirrend. Apple TV+ Inhalte werden mit jenen von Apple TV vermischt: „Ständig werden die Aboinhalte von Apple TV+ mit andern Leih- und Kaufangeboten vermischt - auch im Apple-TV-Channel.“ Die Kritiken sind ungewöhnlich, denn Bedienungskomfort gilt seit jeher als einer der größten Stärken Apples.

>>> Apple TV+: Preisschlacht am Streamingmarkt

Seitdem das Zugpferd des Unternehmens, das iPhone, nicht mehr die gewünschten Gewinne einbringt, fokussiert sich das Unternehmen vermehrt auf die Etablierung neuer Dienste. Der Smartphone-Markt ist in westlichen Ländern allmählich gesättigt. Geräte werden auch nicht mehr so häufig getauscht wie früher. Apple versuchte das über Preiserhöhungen bei den iPhones zu kompensieren, mit kurzfristigem Erfolg.  Die Unabhängikgeit vom iPhone ist für Apples Erfolg in den nächsten Jahren entscheidend. Analysten zufolge erhöht der Konzern damit seine Erfolgsaussichten, Nutzer in seinem digitalen Ökosystem zu halten.

>>> Golem

(bagre/APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.