Bei der Präsidentenwahl am Sonntag gilt der eher trocken wirkende Amtsinhaber, Klaus Johannis, als deutlicher Favorit: Er ist für viele Rumänen der einzige Garant für Stabilität.
Bukarest. Scheinwerfer lassen Europa-Sterne über die Wände der Olimpia-Halle in Timişoara (Temeswar) wandern. Über 3000 aus ganz Westrumänien herbeigekarrte Anhänger der nationalliberalen PNL warten in gelb-blauen T-Shirts, Blusen und Krawatten auf ihren Hoffnungsträger: Ein „normales Rumänien“ fordern ihre Plakate mit dem Antlitz von Präsident Klaus Johannis.
Vor fünf Jahren wurde der damalige Außenseiter Johannis zum Staatschef gekürt. Nun zieht der deutschstämmige Amtsinhaber als haushoher Favorit in die Präsidentschaftswahl am Sonntag: Der standfeste 60-Jährige profilierte sich als Garant der Stabilität. Eine getragene Hymne kündigt in der stickigen Halle den Präsidenten an. Die „Ioannis“-Sprechchöre steigern sich zum Orkan, als sich der auf unzähligen Selfie-Fotos verewigte Kandidat händeschüttelnd und lächelnd seinen Weg zum Rednerpult bahnt.