Apple-Mitbegründer

Steve Wozniak erhebt ebenfalls Sexismusvorwürfe gegen Apples Kreditkarte

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In den USA haben viele männliche Nutzer einen höheren Kreditrahmen als ihre teils wirtschaftlich besser gestellten Frauen bekommen. Ein Vorwurf, den auch Apple-Mitbegründer bestätigt. Das New Yorker Finanzamt hat Ermittlungen aufgenommen.

Die Apple-Kreditkarte sei eine „verdammtes sexistisches Programm“ erklärte der Unternehmer und Entwickler der Programmiersprache Ruby on Rails, David Heinemeier Hansson, in einer Reihe an Tweets. Ein Algorithmus der Karte habe ihm selbst einen 20-mal höheren Kreditrahmen eingeräumt als seiner Ehefrau, obwohl sie beide gemeinsam steuerlich veranlagt würden. Hansson hatte zudem über seine endlosen fruchtlosen Konversationen mit dem Apple-Kundendienst berichtet, wo ihm niemand die Ungleichbehandlung habe erklären können und der Algorithmus verantwortlich gemacht worden sei. Goldman Sachs, das die Kreditkarten ausgibt, erklärte, dass der Kreditrahmen "auf der Kreditwürdigkeit eines Kunden und nicht auf Faktoren wie Geschlecht, Rasse, Alter, sexueller Orientierung oder irgendeiner anderen vom Gesetz verbotenen Grundlage“ basiere. Doch nun meldet sich auch Steve Wozniak, Apple-Mitbegründer, zu Wort. Demnach habe auch seine Frau einen geringeren Rahmen als er zugesprochen bekommen.

Seine Frau habe laut Wozniak einen zehnmal kleineren Rahmen erhalten. „Wir haben keine separaten Bank- oder Kreditkarten-Konten oder sonst irgendwelche getrennten Vermögenswerte“, erklärt der Apple-Mitbegründer auf Twitter. Auch er ärgert sich über die Schwierigkeit, einen Menschen bei Apple ans Telefon zu bekommen: „Das ist „Big Tech“ im Jahr 2019“, schreibt er auf Twitter.

Das Geldhaus Goldman Sachs schiebt die Verantwortung auf den Algorithmus, worauf der ausgegebene Kreditkartenrahmen basiere. Dass nun ein Programm Schuld haben solle, ist für Hansson nur ein weiterer Kritikpunkt. Wenn niemand erklären könne, wie die Entscheidung über die Kreditwürdigkeit zustande komme, wie soll man dann wissen, dass es kein generelles Problem gäbe, fragt sich Hansson auf Twitter.

Dass Apple sich bislang nicht zu den Vorwürfen äußerte, findet Hansson feig. Das Abschieben der Verantwortung auf Goldman Sachs mache für ihn keinen Sinn. Da es sich um Apples Kreditkarte handle, sei in seinen Augen auch der Konzern dafür verantwortlich. Man müsse sich bei einem iPhone-Fehler auch nicht direkt an Foxconn wenden.

"Jeder Algorithmus, der mit oder ohne Absicht zu einer diskriminierenden Behandlung von Frauen oder jeder anderen geschützten Gruppe führt, verstößt gegen New Yorker Recht", sagte eine Sprecherin der Finanzaufsichtsbehörde der Stadt der Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Untersuchung solle sicherstellen, dass alle Kunden gleich behandelt werden.

(bagre)

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