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IoT-Lösungen revolutionieren die Infrastruktur

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Digital optimierter Winterdienst, sich automatisch anpassende Straßenbeleuchtung oder Brückeninspektionen durch Sensoren und Drohnen: Im Bereich der Infrastruktur helfen IoT-Lösungen Kosten sparen.

Wie kompliziert ist es, IoT-Lösungen aufzusetzen? Das Softwareunternehmen t-matix mit Sitz im steirischen Deutschlandsberg hat ein intelligentes Werkzeug entwickelt, welches Kunden in die Lage versetzt, für die eigenen Bedürfnisse Webanwendungen und mobile Apps zu erstellen. Einfach und flexibel einsetzbar können auf der IoT-Plattform Anwendungen von Kunden selbstständig und ohne Programmierkenntnisse in kürzester Zeit erstellt werden. Die smarte Lösung aus der Steiermark kommt mittlerweile bei zahlreichen Kunden zum Einsatz. Auch bei Infrastrukturprojekten wird die IoT-Plattform eingesetzt. So etwa im Rahmen eines Projekts zur Streudatenerfassung, das im Frühjahr mit dem dritten Platz beim Digital Impuls Award von „Die Presse“ und Drei Business ausgezeichnet wurde. Mithilfe der IoT-Plattform werden dabei Daten aus Sensoren der Straße, der Luft, von den Fahrzeugen und den Streusensoren der Winterdienste gesammelt, in Echtzeit übertragen und analysiert. Ziel ist es, den Einsatz der Streudienstfahrzeuge zu optimieren, indem nur mehr wirklich notwendige Fahrten mit der richtigen Streumenge durchgeführt werden. Der automatisierte Workflow optimiert Routen, reduziert die Umweltbelastung, schont Mitarbeiter und erkennt frühzeitig anfallende Wartungen an den Fahrzeugen.

Ein ähnliches Pilotprojekt startete die Energie Steiermark in der Gemeinde Riegersburg. Dabei geht es einerseits um die GPS-Streckenerfassung und andererseits um die Einbringung von Eissensoren in der Fahrbahn. Mithilfe der in die Kommunalfahrzeuge eingebauten Telemetrieboxen können gefahrene Strecken lückenlos aufgezeichnet werden. Ein Vorteil für Bürgermeister, da damit bei allfälligen Klagen wegen Vernachlässigung des Winterdienstes genau dokumentiert werden kann, dass die Gemeinde ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur Schneeräumung sowie Splitt- und Salzstreuung nachgekommen ist.

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Energieverbrauch senken

IoT-Anwendungen können auch den Energieverbrauch optimieren. Beispiel dafür ist ein Projekt in Linz, das bereits 2017 gestartet wurde. Ziel des Projektes war es, die Straßenbeleuchtung zu vernetzen und intelligenter zu machen. Integrierte Bewegungssensoren sollen z. B. dafür sorgen, dass das Licht stärker wird, sobald sich Fußgänger, Radfahrer und Autos nähern, oder sie passen sich automatisch den Wetterbedingungen an. Zusätzliche Umweltsensoren in den Beleuchtungssystemen sollten Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Feinstaubbelastung, Lärm und vieles mehr messen.

Digitale Überprüfung von Bauwerken

39.671 Brücken an Bundesfernstraßen gibt es in Deutschland, dazu kommen mehr als 25.000 Eisenbahnbrücken. Um Katastrophen wie in Genua (Einsturz der Morandi-Brücke 2018) zu verhindern, werden all diese Brücken in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Auch in Österreich werden allein die rund 5000 Autobahn- und Schnellstraßenbrücken alle sechs Jahre im Rahmen einer sogenannten Hauptprüfung durch sachkundige Ingenieure überprüft. Die Richtlinien und Vorschriften für das Straßenwesen – kurz RVS – sehen zusätzliche Kontrollen vor, die zumindest alle zwei Jahre erfolgen sollen. Ein immenser Aufwand personell wie organisatorisch, der mitunter zum Beispiel bei Hauptprüfungen auch zu Einschränkungen des Verkehrs führen kann.

Die im Februar 2019 gegründete Palfinger-Tochter Strucinspect könnte diese Arbeit revolutionieren. Der kombinierte Einsatz von Drohnen, multispektraler Sensorik, Künstlicher Intelligenz und dreidimensionaler Datenverarbeitung soll die Überprüfung von Bauwerken zeitlich wesentlich verkürzen. Auch die Sperre der Bauwerke für den Verkehr soll mit der Anwendung von Strucinspect nicht mehr erforderlich sein. „Der Zustand des Bauwerks sowie die Veränderung der Materialien werden umfassend digitalisiert, sodass Bestandsaufnahme, erforderliche Instandhaltungsmaßnahmen sowie Lebenszyklusplanung präzise, wirtschaftlich und nachhaltig realisiert werden können“, heißt es in einer Aussendung der Palfinger Gruppe.

Die Idee zu Strucinspect entstand in der Palfinger Division Global Product Line Railway, die als erste die neuen Möglichkeiten entdeckt hat. Das Konzept einer eigenen Gesellschaft wurde im Corporate Inkubator Palfinger 21st entwickelt und umgesetzt. Partner des Joint Ventures sind Palfinger, die VCE Vienna Consulting Engineers ZT GmbH und die Angst Group, eines der führenden Unternehmen im Bereich Vermessung und Photogrammetrie im mittel- und osteuropäischen Raum.  An ersten Referenzprojekten wird bereits gearbeitet, hieß es bei der Bekanntgabe der Palfinger Halbjahresergebnisse 2019.

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