Fußball

Arnautović kennt sein Ablaufdatum

Marko Arnautović.
Marko Arnautović.(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Christian Walgram)
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Der 30-jährige Wiener spricht vor den finalen Spielen in der EM-Qualifikation erstmals über das nahende Ende seiner ÖFB-Teamkarriere – nach der WM 2022 in Katar soll Schluss sein.

Bad Tatzmannsdorf/Wien. Marko Arnautović hat am Dienstag im ÖFB-Teamcamp in Bad Tatzmannsdorf mit einer Aussage aufhorchen lassen, wonach das Ende seiner Teamkarriere nicht mehr in allzu weiter Ferne liegt. Zwar will der Wiener im Fall einer EM-Teilnahme 2020 auch noch die folgende WM-Qualifikation in Angriff nehmen, nach der Endrunde 2022 wird Arnautović aber einen Schlussstrich unter das Kapitel ÖFB-Team ziehen. „Dann habe ich keinen Bock mehr, nach Kasachstan, Aserbaidschan oder auf die Färöer zu fliegen“, sagte der zweifache Familienvater.

Bis dahin will sich der 30-Jährige aber weiterhin in den Dienst der Nationalmannschaft stellen, auch die Langstreckenflüge von Shanghai nach Wien und retour stellen weiterhin kein wirkliches Problem dar, wie Arnautović auf Nachfrage versicherte: „Mein letzter Rückflug hat 11:20 Stunden gedauert, davon habe ich zehn Stunden geschlafen.“ Viel gespielt hat die Offensivkraft zuletzt allerdings nicht. Beim 3:1-Erfolg Österreichs gegen Israel vor einem Monat zog sich Arnautović eine Muskelverletzung im Oberschenkel zu, fehlte deswegen beim 1:0 in Slowenien und absolvierte seither nur am 27. Oktober einen Kurzeinsatz von etwa 15 Minuten in der chinesischen Liga. Ein früheres Comeback sei laut Arnautović nicht möglich gewesen, weil sich die Verletzung beim Rückflug von Wien nach Shanghai verschlimmert hatte.

Die halb offene Tür

Mittlerweile fühlt sich der Rechtsfuß aber bereit für die kommenden Aufgaben, allen voran für das Heimspiel gegen Nordmazedonien im Wiener Ernst-Happel-Stadion am Samstag (20.45 Uhr, live, ORF1). Mit einem Punktgewinn wäre die Teilnahme an der EM 2020 fix, Arnautović hat einen anderen Zugang. „Wir müssen höchst konzentriert sein und mit dem Gedanken reingehen, dass wir drei Punkte wollen, nicht einen.Und wir müssen aufhören zu sagen, dass es nur Nordmazedonien ist und wir nur einen Punkt brauchen.“

Trotz aller Warnungen ist auch dem China-Legionär bewusst, dass dem ÖFB-Team die Teilnahme kaum noch zu nehmen ist, zumal sich mit dem Auswärtsspiel in Lettland am Dienstag sogar eine zweite Chance bieten würde. „Jetzt sind wir vor der Tür, die Tür ist zur Hälfte offen, wir müssen sie nur noch aufschieben.“

Im Falle einer erfolgreichen Qualifikation würde Österreich nächstes Jahr zum dritten Mal an einer Europameisterschaft teilnehmen und dort auf den ersten Sieg hoffen. Bei den beiden bisherigen EM-Endrunden 2008 und 2016 verabschiedete sich Rot-Weiß-Rot bereits nach der Gruppenphase. Sowohl beim Heimturnier vor elf Jahren als auch vor drei Jahren in Frankreich schied man mit jeweils zwei Niederlagen, einem Unentschieden und nur einem erzielten Tor aus. Insgesamt ist das ÖFB-Team bei großen Turnieren seit neun Spielen sieglos, der bisher letzte Erfolg gelang bei der WM 1990 mit dem 2:1 über die USA.

Österreich würde 2020 das insgesamt zehnte große Turnier seiner Geschichte bestreiten. Bereits sieben Mal (1934, 1954, 1958, 1978, 1982, 1990, 1998) nahm man an einer WM teil. Das beste Ergebnis ist der dritte Platz 1954. (cg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.11.2019)

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